Infos zum Unterstützungsprojekt Aktion Bien
© QuerWeltein W. Oeffling
Bienenhaltung an Bildungsorten ist etwas Besonderes. Kinder und Jugendliche erfahren hier unmittelbar, was Verantwortung, Biodiversität, gesunde Ernährung oder Wirtschaftlichkeit bedeutet. Sie erwerben Kompetenzen durch intensive Partizipation, stärken ihre eigene Persönlichkeit und trainieren die Teamfähigkeit – Voraussetzungen für die Entwicklung eines nachhaltigen Lebensstils.
Projekt "Aktion Bien - Bienen machen Schule"
Mit dem Projekt "Aktion Bien" unterstützt die Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) Rheinland-Pfalz seit 2013 die Haltung von Bienen in Schulen, Kitas und an anderen Bildungsorten. Die Bienen werden fächerübergreifend in den Unterricht einbezogen. Der Umgang mit Bienen eröffnet den Kindern und Jugendlichen Themen von Biodiversität über Ressourcenschutz und Klimawandel bis zu Gesellschaftswissenschaften oder Themen der MINT-Fächer. Diese positiven Erfahrungen machen Kinder und Jugendliche an über 140 Bildungsorten mit Bienenhaltung in Rheinland-Pfalz.
Projektziele
Bienenhaltung an Bildungsorten bedeutet mehr als Honig ernten: Es heißt, lernen, die Natur mit anderen Augen zu sehen. 80 Prozent unserer heimischen Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Die Kinder und Jugendlichen können diese Bedeutung der Bienen für die biologische Vielfalt unmittelbar erfahren und verstehen – und ihren Zusammenhang mit Ernährung und dem Schutz unserer Lebensgrundlagen.
Unsere Unterstützung für Sie und der Projektablauf
Wir unterstützen Sie in diesem Projekt bei der Anschaffung der notwendigen Mittel zur Bienenhaltung und zur Wildbienenansiedlung. Hierzu zählen Bienen, Beuten und Imkereiausrüstung. Hinsichtlich der Beutetypen werden keine Vorgaben gemacht; Kunststoffbeuten werden allerdings nicht unterstützt. Nicht unterstützungsfähig sind Verbrauchsmaterialien (Gläser, Etiketten, Zucker usw) und Versandkosten.
Für die Einstiegsarbeit bilden Sie Pädagogen-Imker-Tandems und siedeln auf dem eigenen Gelände (oder in erreichbarer Nähe) Bienen an. Mit Ihrer Teilnahme an der "Aktion Bien - Bienen machen Schule" entscheiden Sie sich für ein Langzeitprojekt an Ihrem Bildungsort. Dabei sind Sie gehalten, Aktion-Bien in ihr Qualitätsprogramm zu übernehmen. Alle Beteiligten der jeweiligen Einrichtung sollen sich mit der Bienenhaltung beschäftigen und ihren "Bien" besuchen und kennen lernen.
Insgesamt können maximal 800 € pro Einrichtung bei der LZU beantragt werden. Die Unterstützung erfolgt vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Mittel. In Kooperation mit dem Ministerium für Bildung und dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz werden flankierende pädagogische Maßnahmen wie z.B. Fortbildungen angeboten. Hier finden Sie unser Merkblatt mit allen notwendigen Hinweisen, wie Sie sich von uns unterstützen lassen können: Merkblatt
Die Projektanfänge
2010 startet das zweijährige Pilotprojekt "Imkerei-AG’s an rheinland-pfälzischen Schulen“ der Ebertsheimer Bildungsinitiative e.V. (EBI) durchgeführt im Auftrag der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU). In der Konzeptphase 2010 konnten zwei Modellschulen, die Integrierte Gesamtschule (IGS) Landau und das Nordpfalzgymnasium in Kirchheimbolanden, sowie zwei erfahrene Imker für die fachkundige Betreuung der AG’s, gewonnen werden. Abschlussdokumentation
Im Rahmen des Projektes "Blühendes Rheinhessen - Wein, Weizen, Wildbienen", das vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz im Rahmen der "Aktion Grün" gefördert wird, hat der BUND Landesverband Rheinland-Pfalz ein Online-Wildbienen-Bildungspaket erstellt. Es enthält einen Kurzfilm, in dem Grundlagen zu Wildbienen erklärt werden sowie zahlreiche Materialien zu Blüten und Wildbienen zum Ausdrucken (z.B. eine Bienen- und Schmetterlingsrast zum Selberbauen, ein Bienenpuzzle, eine Hummelbestimmungshilfe, eine Anleitung zum Nisthilfenbau und Informationen zur Gartengestaltung). Hier geht es zu den Materialien: Link
Bienenhaltung an Bildungsorten ist etwas Besonderes. Kinder und Jugendliche erfahren hier hautnah, was Verantwortung, Biodiversität, gesunde Ernährung oder Wirtschaftlichkeit bedeutet. Sie erwerben Kompetenzen durch intensive Partizipation, stärken ihre eigene Persönlichkeit und trainieren die Teamfähigkeit. Dies alles sind elementare Voraussetzungen für die Entwicklung eines nachhaltigen Lebensstils.
Ziel der Handreichung ist es, einen Leitfaden für die Umsetzung und Bearbeitung des Themas „Bienen“ in weiteren Unterrichtsfächern neben der Biologie und der „Bienen-AG“ zu bieten. Die einzelnen Arbeitsblätter sollen auch fachfremde Kolleginnen und Kollegen ermutigen, das Thema Bienen in ihre Bildungsarbeit aufzunehmen.
Die Bienenhandreichung wird herausgegeben von der Landeszentrale für Umweltaufklärung, Rheinland-Pfalz, Mainz in Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Bauernhofpädagogik“ im Netzwerk Bildungspartner BNE in der Großregion sowie QuerWeltein – Qesellschaft für regionale Kultur- und Umweltbildung, Trier – Walter Oeffling.
Hier können Sie die einzelnen Kapitel der Handreichung downloaden:
BiHa_1_Titel_Impressum_Einleitung
BiHa_3_Mathematik_Informatik_Technik
BiHa_4a_Naturwi_Sachunterricht_Teil1
BiHa_4b_Naturwi_Sachunterricht_Teil2
Eine Imkerei-AG trägt allumfassend zur ökologischen Bildung bei und stellt einen sehr wichtigen Baustein im Bereich Bildung Nachhaltige Entwicklung (BNE) dar. Am Beispiel der Honigbiene und der Imkerei lassen sich nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschafts- und Konsumweisen demonstrieren. Die Arbeit einer Imkerei-AG kann zur Nachwuchsförderung beitragen und die nachfolgende Generation Imker nachhaltig beeinflussen. Damit ist die Etablierung weiterer Imkerei-AG’s an Schulen maßgeblich an der Erhaltung der Land- und Nahrungsmittelwirtschaft und damit unserer Lebensgrundlage beteiligt. Für Schulen bietet sich neben der Reputation die Möglichkeit, Nachhaltigkeit erlebbar und begreifbar zu machen, so das Fazit aus der Pilotphase des Projektes "Imkerei-AG’s an rheinland-pfälzischen Schulen“ das von der Ebertsheimer Bildungsinitiative e.V. (EBI) im Auftrag der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) durchgeführt wurde. Abschlussdokumentation
© HJ Groenert
Am Standort "Aktion-Bien" am Johannesgymnasium Lahnstein befindet sich das Bienenkompetenzzentum. Immer dienstags nachmittags besteht die Möglichkeit beim Unterricht der Bienen-AG mit Grundschülern und Gymnasiasten zu hospitieren.
Die AG-Aktivitäten finden je nach Witterung und Jahreszeit an den Bienenständen, in den Gartenanlagen oder im Biologie-Übungsraum bzw. den Werkräumen statt.
Adresse: Johannesgymnasium Lahnstein, Johannesstrasse 38, 56112 Lahnstein.
Vorherige Anmeldung erforderlich: Fon: +49 (0)261-75552 (bitte Anrufbeantworter nutzen)
Sehr erfolgreich verlief die 7. Jahrestagung Aktion Bien am 28.5.2019 im Johannes Gymnasium in Lahnstein. Über 100 Lehrer, Schüler und Imker aus ganz Rheinland-Pfalz informierten sich über den neuen Schulart übergreifenden Bildungsansatz „Erinnern und Zukunft gestalten mit Honigbienen“ vom Koblenzer Didaktiker Hansjörg Groenert. Im Kompetenzzentrum Aktion-Bien am Privaten Johannesgymnasium wurde dieser Ansatz weitgehend getestet und jetzt von namhaften Fachwissenschaftlern vertieft.
Honigbienen sind der perfekte Zugang vom Kindergarten bis zur Universität zur lebendigen Begegnung mit Insekten, zum Mikroskopieren, zu Verhaltensstudien und um die komplexen Beziehungen zwischen Lebewesen, z.B. Bienen und Blütenpflanzen, kennen zu lernen.
In Mitteleuropa droht in Böden, Gewässern und der Luft das Aussterben vieler Insektenarten. Um das zu verhindern, müssen einerseits deutlich sichtbar – mehr bunte, möglichst über das ganze Jahr blühende, Pollen und Nektar spendende Pflanzen angesiedelt werden. Sie sind Nahrungsgrundlage und teils Nistplätze für Insekten - am Johannes-Gymnasium von Dr. Andrea Eberle und Ihren Schülern vorgeführt.
Umdenken in der Haltung der Honigbienen propagierte Dr. Ralph Plugge von der LZU durch Vergleiche mit der Zeidlerimkerei im Mittelalter und heutigen Methoden in Ruanda. Im von Prof. Dr. Dr. Menzel (FU Berlin) im Johnny-Schulgarten aufgebauten Umweltspäher helfen Honigbienen über ihre Tanzsprache und Veränderung ihrer elektrischen Felder durch Neonicotinoide Umweltsünder zu lokalisieren. Anne-Kathrin Sieg (Uni Mainz) zeigte wie mit Hummeln im Schulunterricht die gleichen Ziele erreicht werden können. Kira Marie Franz demonstrierte, wie in der Bienen-AG des Johannes-Gymnasiums vergleichbar mit der Arbeitsmethode von Prof. Dr. Tim Landgraf (FU Berlin) Beobachtungen an Honigbienen bei Roboterbau und -programmierung umgesetzt werden.