"Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit"
John F. Kennedy
Marienstatter Zukunftsgespräche 2023
„GEMEINSAM.KLIMA.WENDE – Netzwerke gestalten Zukunft“
Online-Tagung am 17./18. November 2023
Die großen Herausforderungen unserer Zeit stellen viele Menschen vor scheinbar unüberwindbare Hindernisse. Der fortschreitende Klimawandel beeinflusst Viele sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht nachhaltig. Der persönliche Anspruch, auch selbst einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung leisten zu wollen, führt nicht selten zu einem Gefühl der Ohnmacht oder der Überforderung, und das generationsübergreifend.
Wie kann ich den Gefahren des Klimawandels und der Überschreitung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen wirksam begegnen? Durch das gemeinschaftliche Engagement in einem „Klimaschutznetzwerk“ potenzieren sich die eigenen Handlungsoptionen um ein Vielfaches. Die Selbstwirksamkeit wird gestärkt und die Reichweite des eigenen Handelns vergrößert. In unserem demokratischen Gemeinwesen, zu dessen Fundamenten das aktive Mitdenken und Mittun seiner Būrgerinnen und Būrger gehört, sind Klimanetzwerke auch eine Möglichkeit, sich politisch wahrnehmbar einzubringen. Der konstruktive Austausch und das gemeinsame Handeln kann in Zeiten großer Herausforderungen zudem eine wichtige persönliche Stütze sein.
Bei den Marienstatter Zukunftsgesprächen am 17. und 18. November 2023 möchten wir gemeinsam mit Ihnen erfahren, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen sich in „Klimaschutznetzwerken“ engagieren und welche positiven und motivierenden Erfahrungen damit einhergehen. „Klimaschutznetzwerke“ und die Möglichkeit sich in diesen zu engagieren, finden sich in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen. Betrachten Sie mit uns die Netzwerksarbeit in zivilgesellschaftlichen, kommunalen, unternehmerischen und grenzüberschreitenden Initiativen zum Klimaschutz. Die Vielfalt der Netzwerke reicht hierbei thematisch von Aspekten des alltäglichen Lebens über die Energiewende bis hin zum Engagement junger Menschen für den Klimaschutz.
Nutzen Sie die Gelegenheit und seien Sie bei den 20. Marienstatter Zukunftsgesprächen dabei. Entdecken Sie Ihr persönliches „Klimaschutznetzwerk“, um Ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Rückblick
"Die politische Pflanze im Westerwald"
Online-Tagung am 18./19. November 2022
Pflanzen sind schön und schmackhaft. Sie sind Schattenspender und Energiebündel. Manchmal sind sie erwünscht, manches Mal verflucht und immer häufiger bedroht. Pflanzen sind vielfältig. Ihre Bedeutung für das gesamte Ökosystem erfassen wir meist nicht. Der Weg vom Kraut zum Unkraut ist für uns kurz und das Urteil liegt oft im Auge des Betrachters. Neben botanischer Schönheit, Nahrungsvielfalt und Ökosystemdienstleistungen haben Pflanzen aber auch eine große politische und gesellschaftliche Bedeutung, die uns oft gar nicht bewusst ist.
Wild- und Kulturpflanzen, auch jene in der Landwirtschaft, sind Gegenstand politischen Überlegens, Gesetzgebens, von Eigentumsfragen oder auch des Gemeineigentums. Pflanzen werden als Wildpflanzen durch Gesetze und Verordnungen geschützt. Pflanzen sind auch politisch, wenn das Produzieren, Handeln oder der Nutzen von Nahrungsmitteln, Energie oder Fasern zu gesellschaftlichen Diskussionen führt. Auch als Thema in der politischen Bildung rücken Pflanzen daher stärker in den Fokus. Oder wenn wir wie in diesem Jahr durch Krieg von ihnen abgeschnitten werden.
Denken wir nur an Weizen, Sonnenblumen und Kaffee und an all die Diskussionen und Auswirkungen entlang der Lieferketten, die sich von der globalen bis zur lokalen Ebene erstrecken. Welchen Zucker verwenden Sie für Ihren Kaffee? Lässt sich Sonnenblumenöl durch Rapsöl aus der Region ersetzen? Und welche Überlebenskünstler passen sich in Ihrem Garten an den Klimawandel an? In unserem Alltag begegnen uns politische Pflanzen auf Schritt und Tritt. Wir selbst treffen täglich Entscheidungen zu politischen Pflanzen. Aber selten (er-)kennen wir sie oder nutzen bewusst unsere Chancen zur Mitgestaltung von Nachhaltigkeitsprozessen.
Am 18./19. November 2022 sind mehr als 50 Teilnehmende gemeinsam mit uns in die Welt der politischen Pflanzen eingetaucht. Diskutiert wurde die klima- und naturschutzpolitische Bedeutung von Moorpflanzen, wie Pflanzen Menschen verbinden, ob für Mode tatsächlich Bäume gefällt werden müssen und ob der Holzweg beim Bauen und in der Energieversorgung nicht vielleicht die klimafreundlichere Alternative ist.
Hier finden Sie das Programm.
Möchten Sie vmehr zum Tagungsthema erfahren? Dann besuchen Sie unsere Projekthomepage „Pflanzen sind politisch“.
Welche politische Pflanze kennen Sie? - eine Eingangsfrage zur Online-Tagung.
Pflanzen sind politisch:
Videogrußwort Klimaschutzministerin Katrin Eder Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz
Die politische Pflanze – Von Kaffee, Schokolade und Zucker, Prof. em. Dr. Bernd Overwien, Didaktik der politischen Bildung Universität Kassel
Pflanzen, Böden, Politik – Der Mainzer Vielfaltsgarten, Dr. Ute Becker, Grüne Schule im Botanischen Garten der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
Videobeitrag Dr. Ute Becker Nachhaltig Gärtnern 2022
Vielfalt, Farben und Kräuter:
Refashion & Upcycling: Aus Alt mach Schick, Sinah Schlemmer, Amaran Creative, Welschneudorf. Im Folgenden zwei Videobeiträge von Sinah Schlemmer aus der ARD Mediathek:
Mensch Leute: Die Mode-Upcyclerin (Video 30 min. SWR-Doku) und Alte Stoffe - Neuer Wald (Video 45 min. SWR-Doku).
Pflanzenfarben ganz natürlich, Jaqueline Monjeamb-Schulte, Netzwerkinitiative sevengardens, Windeck
Mehr Raum für Wildkräuter und ergänzender Text zur Präsentation, Iris Franzen, Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin (ZNL), Wildkräuter Westerwald, Bad Marienberg
Pflanzen verbinden:
Gemeinsam gärtnern - Der Feldgarten Ingelbach, Olaf Riesner-Seifert, Feldgarten Ingelbach
Naturschutz ohne Grenzen – Das Buchholzer Moor, Robert Klein, Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land e.V. (ANUAL), Asbach Oberplag
Artenkenner*innen – Eine bedrohte Spezies, Dr. Patrick Kuss, Feldbotanik Patrick Kuss, Freiburg i. Brsg.
Mit Holz und Verstand:
Gelungene Holzwege – Nahwärme im Landkreis Altenkirchen, Stefan Glässner, Klimaschutzmanager Kreisverwaltung Altenkirchen
Wie politisch ist Holz? – Bericht aus dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Koblenz
Beschreiben Sie mit einem Wort, was Sie aus der Tagung mitgenommen haben - eine Abschlussfrage zur Online-Tagung.
Boden ist Leben – Die Schätze des Westerwalds
Das Gute liegt so nahe, es liegt uns sogar zu Füßen. Unser Boden. Als heimlicher Star im Untergrund, zuverlässiger Begleiter und bodenständiger Allrounder unter den Lebensräumen bietet er seit jeher eine Lebensgrundlage für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. In einer Hand voll Boden existieren mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde leben. Boden ernährt uns, reinigt unser Grundwasser, liefert uns Rohstoffe und gibt uns Halt. Boden ist politisch. Bei allem was er kann und leistet, Boden ist eine nicht-erneuerbare Ressource und braucht daher unseren Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung.
Es ist mit dem Boden wie mit so vielem. Das Alltägliche, das Selbstverständliche nehmen wir nicht wahr. Doch was wären wir ohne ihn? Wenn er nicht mehr funktioniert? Dann fallen wir ins Bodenlose. Diese einschneidende Erfahrung wurde für viele Menschen im Westerwald im 19. Jahrhundert bittere Realität. Als der Ertrag des kargen Bodens im Zuge der Erbteilung nicht mehr ausreichte, verließen viele Menschen ihre Heimat.
Heute sind unsere Böden vielfältigen Gefährdungen ausgesetzt. Verschmutzungen, Erosion, Verdichtung, Versiegelung und nicht nachhaltige Bewirtschaftung verschlechtern die Bodeneigenschaften. Die Folgen: Die Fruchtbarkeit der Böden nimmt ab, ihre Leistungsfähigkeit ist bedroht. Die zentrale Rolle des Bodens im Klimageschehen wird in der Öffentlichkeit selten wahrgenommen.
Unsere existentiellen und emotionalen Beziehungen zum Boden sind uns heute in einer Welt mit globalen Versorgungsketten kaum noch bewusst. Boden ist oftmals in der Wahrnehmung sogar mehr lästiges Übel als kostbares Gut. Kinder hingegen erleben den Boden, wenn man sie lässt, neugierig, glücklich und ohne Vorbehalte als einen spannenden, erreichbaren Kosmos in greifbarer Nähe.
Wie können wir uns das eigene Bodenglück wieder vergegenwärtigen? Können wir dem „Underdog“ im Westerwald eine Bühne geben? Und wie können wir heute den Boden bereiten, damit auch nachfolgende Generationen noch an den Bodenschätzen des Westerwalds teilhaben können? Diese Fragen diskutierten die rd. 100 Teilnehmer*innen bei den digitalen 18. Marienstatter Zukunftsgesprächen 2021 am 05./06.11.2021.
Wir stehen auf Boden! Sie auch?
Einen Einblick in das Programm erhalten Sie hier.
Im Folgenden finden Sie den Tagungsband sowie Einblicke und die gezeigten Videosequenzen der Veranstaltung.
Zusammenfassung Instagram-Story
Westerwälder Boden-Vernissage
Video-Grußwort Staatsministerin a.D. Anne Spiegel
Let´s Talk about Soil!
(Video IASS Potsdam)
Better Save Soil!
(Video IASS Potsdam)
Leben im Wandel – von der Schönheit der Veränderung
Die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz veranstaltete am 6. November 2020 die 17. Regionaltagung zur nachhaltigen Entwicklung im Westerwald. Dieses Jahr fand die Tagung online statt.
Die Zeichen des Wandels sind allgegenwärtig. Der Klimawandel und die Corona-Pandemie sind historisch einmalige Herausforderungen, die die Weltgemeinschaft rund um den Globus betrifft. Die Rufe nach einem Paradigmenwechsel werden lauter, ebenso wie die Proteste junger Menschen überall auf der Welt. Ein „Weiter-So“ erscheint zunehmend absurd. Gleichzeitig entwickeln Menschen viele Ideen, wie ein gutes Leben innerhalb der globalen Belastungsgrenzen aussehen könnte. Im Westerwald sind einige dieser Ideen schon gelebte Praxis.
In der Tagung ging es um die Frage, wie wir den gesellschaftlichen Wandel verstehen und leben können. Veränderung ist angesichts der Herausforderungen nötig, möglich und mitunter auch schön. Weil wir alle sie mitgestalten können. Wir sind der Frage nachgegangen, wie Bilder des Wandels voller Schönheit entstehen können, die frei von moralischen Restriktionen sind. Denn für den sozialökologischen Wandel braucht es nicht nur Weckrufe, sondern auch Bilder und Narrative, die die Idee eines freudvollen Lebens und schonenden Umgangs mit der natürlichen Welt aufzeigen.
Einen Einblick in das Programm erhalten Sie hier
Hier erhalten Sie den Tagungsreader der Veranstaltung.
Der Wind dreht sich – Klimawandel im Westerwald
Die Landeszentrale für Umweltaufklärung veranstaltete am 15. und 16. November die 16. Regionaltagung zur nachhaltigen Entwicklung in der Abtei Marienstatt im Westerwald.
Die extremen Wetterverhältnisse der vergangenen beiden Sommer zeigen, dass der Klimawandel auch den Westerwald erfasst hat. Lange Trockenphasen und heftige Niederschlagsphasen sind längst kein Einzelphänomen mehr. Das stellt die hiesige Land- und Forstwirtschaft vor enorme Herausforderungen.
Rheinland-Pfalz ist das Bundesland, dass mit am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Seit 1881 ist die Temperatur in Rheinland-Pfalz um 1,5 Grad Celsius gestiegen, bundesweit um etwa 1,4 Grad Celsius. Höchste Zeit zu handeln!
Der Wind frischt auf! Aber dreht er sich schon?
Dies fragten sich auch die 170 Teilnehmer*innen, die die Tagung für einen regen Diskurs, zur Inspiration und für Denkanstöße zur nachhaltigen Zukunft der Region nutzten.
Mit einem Beitrag von Friday for Future und einer engagierten Vorstellung der Initiative WW goes Green wurde die Regionaltagung eröffnet.
In acht interessanten Vorträgen aus unterschiedlichsten Erfahrungsperspektiven diskutierten die Referenten*innen mit den Teilnehmern*innen zu den Fragen:
Lässt sich der Klimawandel noch aufhalten?
Lässt er sich verlangsamen?
Welche regionalen Auswirkungen des Klimawandels gibt es auf den Westerwald?
Welche Lösungsansätze und Maßnahmen auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene sind geeignet für den Westerwald, um den CO2-Ausstoß zu verringern und den bereits jetzt spürbaren Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen?
Nicht zuletzt durch den intensiven Austausch der Teilnehmer*innen untereinander in den Pausen und beim Abendessen boten die 16. Marienstatter Zukunftsgespräche den lokalen Akteuren in der Region erneut viele bereichernde Impulse.
Einen Einblick in das Programm erhalten sie hier
Ist kleiner feiner? 100 Menschen diskutierten Regionalentwicklung im Westerwald
Die Marienstatter Zukunftsgespräche sind eine Veranstaltungsreihe der LZU zur nachhaltigen Regionalentwicklung des Westerwalds.
Small is beautiful war in diesem Jahr, am 24. November 2018, Thema der mit 100 Personen gut besuchten Marienstatter Zukunftsgespräche.
Das Publikum bestand aus Menschen aller Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens, von der ehemaligen Landtagsabgeordneten bis zum Busfahrer, die eines verbindet: das Interesse an der eigenen Region und der Wunsch sich dafür auch einzubringen.
In 10 Vorträgen wurde untersucht, warum kleine Unternehmen für die regionale Ökonomie so wichtig sind. Es gehört zum Stil dieser Veranstaltungsreihe, das Thema aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und diese Rechnung ist auch dieses Mal wieder aufgegangen. Davon zeugte die engagierte Diskussion und auch die positive Resonanz im Nachgang. Siehe: Einladung und Programm
Die 15. Marienstatter Zukunftsgespräche waren die letzten, die unter der Regie von Peter Heil, LZU, stattgefunden haben. Ulrich Gondorf von der Firma .g.r.i.p.s. Raum für Entwicklung Flammersfeld hat ihn schon in diesem Jahr bei der Vorbereitung und Organisation unterstützt und soll ab nächstem Jahr die Veranstaltungsreihe fortführen und weiterentwickeln. Auch in Zukunft sollen mit vielen Akteuren aus der Region in Marienstatt Anstöße gegeben werden, wie eine Nachhaltige Entwicklung des Westerwalds aussehen könnte.