Berichte unserer ehemaligen (D)FÖJlerinnen und (D)FÖJler in der LZU
2016 bis heute
Ein Jahr im Natur- und Umweltschutz in eigenen Worten:
Annika
"Nach diesem Jahr werdet ihr nicht mehr die Menschen sein, die jetzt hier in diesem Raum sitzen." Das war die Begrüßung eines Teamers bei unserem ersten der fünf FÖJ-Seminare im September 2023. Habe ich ihm geglaubt? Nicht wirklich. Hatte er recht? Auf jeden Fall!
Das Thema Umweltschutz war schon immer eines meiner großen Interessen und sehr wichtig für mich. Nach dem Abi wollte ich die Zeit daher genau dafür nutzen und bin so auf das FÖJ gestoßen.
Ich durfte mein Freiwilliges Ökologisches Jahr 2023/2024 mit meiner Mit-FÖJlerin Ronja an der Landeszentrale für Umweltaufklärung in Mainz absolvieren. Dort waren wir Teil des Kochbusteams, das mit der mobilen Küche der Kampagne "Rheinland-Pfalz isst besser" Einrichtungen in ganz Rheinland-Pfalz besucht, um mit Menschen jeder Altersgruppe ein nachhaltiges Mittagessen zu kochen. Von Kindergärten über Unis und Schulen bis Ferienfreizeiten war alles dabei. Ich konnte mich nicht nur im Thema "Nachhaltige Ernährung" weiterbilden, sondern vor allem meinen pädagogischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen verbessern.
Die Arbeit beim Kochbus ist wirklich vielseitig und aufregend, denn jeder Einsatz ist anders und keine Kochgruppe dieselbe. Auch wenn die teilweise langen Fahrten natürlich anstregend waren, war ich sehr gerne mit dem Kochbus unterwegs.
Der zweite Arbeitsort als FÖJlerin der LZU ist das Büro. Auch hier gibt es viel zu tun und es wird nicht schnell langweilig. Hier kann man Flyer und Social Media-Posts gestalten, bei der Bearbeitung der Website unterstützen, Bestellungen verpacken, die Lager mitverwalten und sogar Veranstaltungen besuchen. Außerdem hatten Ronja und ich auch Zeit, um unserer Kreativität freien Lauf zu lassen und eigene Projekte umzusetzen. Wir haben z.B. weitere Methoden für den Kochbus entwickelt und eine Ausstellung für das FÖJ-Seminar "Naturschutz gegen Rechtsextremismus" vorbereitet.
Das FÖJ ist ein Jahr mit einem großen Angebot an Möglichkeiten, sich einzubringen und weiterzuentwickeln. So auch bei den fünf Pflichtseminaren, wo man viele andere FÖJlerinnen und FÖJler aus Rheinland-Pfalz kennenlernt. Viel mit 'Pflicht' haben diese aber eigentlich gar nicht zu tun, denn man kann selbst entscheiden, welche Programmpunkte einen interessieren und an welchen man teilnehmen möchte. Ab dem zweiten Seminar kann man sich sogar in Videokonferenzen bei der Planung und Vorbereitung beteiligen und eigene Ideen einbringen. Jedes dieser Seminare hat ein ökologisches Oberthema sowie viele tolle Workshops und Angebote, die sich lohnen anzunehmen. Als Abschlussfahrt fährt man sogar für fünf Tage auf einem Segelschiff auf der Ostsee.
Für mich war die Zeit mit meiner Seminargruppe wunderschön und vor allem das Segelseminar werde ich nicht so schnell vergessen.
Neben den regulären Seminaren gab es aber auch eine Müllaufräumaktionen in Mainz, Vernetzungstreffen und sogar ein FÖJ-Festival "GrünRockt Festival". Ein weiteres Angebot vom FÖJ ist der Einsatzstellenaustausch, bei dem man eine Woche lang zu jemand anderem an die Einsatzstelle kommen kann. Wie gesagt, langweilig wird es nicht :)
Nach meinem FÖJ kann ich also sagen, dass diese Erfahrungen mich nicht nur verändert, sondern mir auch viel mitgegeben haben. Neue Freunde, neues Wissen und tolle Erinnerungen, die mir für immer bleiben werden. Das alles ist Grund dafür, dass ich ein FÖJ von Herzen empfehlen kann!
Ronja
Wenn du noch nicht bereit bist zu studieren oder einfach nochmal etwas ganz Anderes ausprobieren willst, kann ich dir ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) nur ans Herz legen.
Mein FÖJ habe ich 2023/24 bei der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz (LZU) zusammen mit einer weiteren FÖJlerin, Annika, verbracht.
Die Hauptaufgabe für uns war der Kochbus der Initiative "Rheinland-Pfalz isst besser". Mit dieser mobilen Küche und dem Kochbusteam bin ich so durch ganz Rheinland-Pfalz gefahren, um mit Menschen jeder Altersgruppe zusammen zu kochen. Dabei habe ich sowohl etwas über nachhaltiges Kochen, als auch etwas über die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelernt. Bei einem Wildkräuter-Workshop für Lehrkräfte habe ich sogar erfahren, mit allem, was so auf der Wiese wächst, zu kochen. Auch wenn der Auf- und Abbau des Anhängers und die Autofahrten zu den Einsatzorten manchmal ziemlich anstrengend sein können, hat mir das Kochen mit Kindern so viel Spaß gemacht, dass sich der Aufwand lohnt.
Im Büro geht es dann eher ruhgier zu. Dort lernt man, Social Media Posts zu erstellen und die Website zu bearbeiten. Auch die Bestellungen von Broschüren werden selbst verpackt.
Für die weiteren Veranstaltungen der LZU kann man zum Beispiel bei der Gestaltung von Flyern auch kreativ mithelfen. Bei der deutsch-französischen Veranstaltung "Wasgauer Gespräche" habe ich selbst teilgenommen und mir spannende Vorträge zum Thema "Wasserknappheit" angehört.
Neben der Arbeit an der Einsatzstelle nimmt man auch an fünf Pflichtseminaren teil. Dort kann man nicht nur etwas über Umweltthemen lernen, sondern auch bei der Planung der Seminare mitbestimmen und eigene Workshops anbieten. Auch wenn diese Seminare verpflichtend sind, ist einem freigestellt, bei welchen Programmpunkten man teilnehmen möchte. So kann man für sich selbst entscheiden, wie sehr man Angebote nutzen will und hat immer die Option, sich zurückzuziehen. Das war für mich persönlich ein großer Unterschied zur Schulzeit. Im Allgemeinen wird im FÖJ viel auf persönliche Bedürfnisse geachtet und man erfährt viel Akzeptanz und Verständnis. Zudem vernetzt man sich mit vielen weitere FÖJlern und wird so als Team besonders bei dem Energiesparseminar vor verschiedene Herausforderungen gestellt.
Aber auch bei freiwilligen FÖJ-Projekten wie dem Seminar "Naturschutz gegen Rechtsextremismus", welches auch von der LZU organisiert wird, und dem FÖJ-GrünRockt-Festival kann man fleißig mitwirken. So habe ich zusammen mit Annika eine Ausstellung zum Thema "Rassentheorien der Geschichte" vorbereitet und auch mehrere Posts für die Instagram-Seite des Festivals erstellt. Sowohl das Seminar, als auch das Festival kann man auch einfach als Teilnehmende / Teilnehmender besuchen.
Wem das noch nicht genug ist, der kann auch einen Einsatzstellentausch durchführen. Dabei kann man sich über einen Zeitraum eine weitere FÖJ-Einsatzstelle anschauen und auch jemanden an die eigene Einsatzstelle einladen. So hatte ich die Möglichkeit, an der Uni Kaiserslautern für eine Woche in die Laborarbeit reinzuschnuppern.
Der Arbeit im FÖJ sind also keine Grenzen gesetzt!
Mein FÖJ in der LZU war eine ganz besondere Erfahrung, die mir lange in Erinnerung bleiben und mir auch auf meinem weiteren Lebensweg weiterhelfen wird. Ich durfte mit so vielen tollen Leuten zusammenarbeiten und habe darunter auch gute Freunde gefunden.
Danke für diese Zeit!
Mein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) habe ich, mit großer Freude, in der Landeszentrale für Umweltaufklärung absolviert.
Mein FÖJ begann mit meiner Bewerbung an der LZU mit dem Gedanken im Hinterkopf, schauen wir mal was wird. Dass ich am nächsten Tage schon einen Anruf mit einer Zusage bekomme, hätte ich nie gedacht. Ich sagte zu und so fing mein wunderbares FÖJ-Abenteuer an.
Ende Juli waren dann mein Mit-FÖJler Philipp und ich zu dem Sommerfest der LZU eingeladen. Vor Ort lernten wir unsere super lieben Arbeitskolleginnen und -kollegen kennen.
Montag darauf ging es dann so richtig los.
Erst mit dem LZU-Team-Meeting, wo immer der Ablauf der Woche besprochen wird, anschließen mit einer Büro-Tour. In der Woche stand auch schon unser erster Kochbuseinsatz auf dem Plan. Darauf freute ich mich besonders.
Mit dieser Woche kann man ganz gut die Arbeit in der LZU beschreiben. Einen großen Teil seiner Zeit wird man in ganz Rheinland-Pfalz auf Kochuseinsätzen unterwegs sein und einen anderen Teil im Büro.
Wenn ein Kochbuseinsatz stattfindet, läuft er ungefähr so ab: Morgens früh trifft man sich mit dem Kochbus-Team in Hechtsheim. Dort checkt man nochmal alles und packt die restlichen Sachen ein. Dann heißt es Abfahrt. Angekommen, wird erstmal alles aufgebaut und vorbereitet. Sobald die Teilnehmenden da sind, stellen wir uns einmal vor und beginnen mit einem thematischen Einstieg. Anschließend wird zusammen gekocht und gemeinsam gegessen. Danach heißt es aufräumen, putzen und Abfahrt zurück Richtung Mainz.
Ein Bürotag läuft hingegen ganz anders ab. Dort kann man selbstständig an Projekten wie Social Media, der Homepage usw. oder an eigenen Projekten arbeiten.
Ein weiterer großer Bestandteil des FÖJs sind die fünf Seminare. Die fühlen sich immer so ein bisschen an wie eine super coole Klasse mit Freundinnen und Freunden. Man lernt dort viel neues und hat unfassbar viel Spaß. Was die Seminare auch so cool macht, finde ich, ist, dass man als Gruppe die einzelnen Seminare inhaltlich ausgestalten darf. Das heißt, man kann gemeinsam überlegen, was man vor Ort machen möchte, sei es Nachtwanderungen, Lagerfeuer und eine Diskussion zu einem Thema.
Zu der Arbeit in der LZU und den Seminaren kam für mich noch die Arbeit als Gruppen- und Landessprecherin hinzu, welche mir super viel Spaß gemacht.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass ein FÖJ bei der LZU zu machen für mich die beste Entscheidung war. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt. Insofern möchte ich hier noch einmal ein großes Dankeschön an das Team aussprechen.
Es war mir eine Freude:).
Lucas
Mein freiwilliges ökologisches Jahr habe ich, mit großer Freude, in der Landeszentrale für Umweltaufklärung absolviert.
Nach der Schule wollte ich meine Zeit sinnvoll investieren und mich mit dem Gedanken der Umwelt nun mehr auseinanderzusetzen. Nach einiger Recherche und Gesprächen mit Freunden stieß ich auf das FÖJ, was mir nach dem gesuchten Weg schien, um meine Idee in die Tat umzusetzen.
Menschen kennenlernen, die sich ebenfalls für Umweltschutz interessieren, themenspezifische Projekte entwickeln und begleiten, gemeinsam neues Wissen erlangen; diese Aussichten hatten meinen Entschluss gefestigt. Ein wichtiger Aspekt war, neben der Tatsache neues Wissen zu erlangen, um den eigenen Horizont zu erweitern, dieses Wissen auf jeden Fall weitertragen zu können.
Die LZU war genau das Richtige; das Angebot der LZU, von Bildung für Nachhaltige Entwicklung, über Naturschutzbildung bis hin zu der Ernährungsbildung, mit multiplikatorischen Effekten, begeisterte mich.
Über das Jahr hinweg durfte ich noch einige Projekte kennenlernen und auch unterstützend helfen, was nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch sehr lehrreich war, durch die genaue Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema. Unterstützend stand das Team der LZU stets zur Seite; bei Vorbereitungen, von eigenen Projekten, etwaigen Fragen, zu Fachthemen oder der zusätzlichen Verfügungsstellung von Zeit, für neue aufgekommene Projekte/Veranstaltungen , welche im FÖJ entstanden.
Es bot die Chance immer wieder aufs Neue, das FÖJ noch besser kennenzulernen, von einer Vielzahl an Facetten, Abläufe zu verstehen oder auch jene mitgestalten zu können, wie Programmpunkte eines der fünf spektakulären FÖJ-Seminare. Diese Seminare ermutigten freilich auch dazu, allerdings nicht nur mehr anzupacken, was man gerne mal ausprobieren, mitgestalten würde, sondern auch sich selbst besser wahrzunehmen, zu orientieren und entwickeln. Die Zeiten der Seminare waren auch mit eine der faszinierendsten. So viele FÖJler haben sich getroffen, mit einem erstklassigen Team, welches einen durch die Seminare und das FÖJ geleitet hat. Zusammen wurden komplexere Punkte des Umweltschutzes und der Natur erarbeitet und vermittelt. Der „Zusammenhalt“ für sich wurde auch über dieses Jahr vermittelt, wirklich spürbar, egal an welcher Ecke des FÖJ man schaute; zusammen sein und gemeinsam Werte vermitteln, Veränderungen anstreben und Freude teilen, ist für mich eine wahre Bereicherung gewesen.
Diese Erfahrungen zu teilen gehört ebenfalls zu jenen Dingen, die mich über das Jahr besonders froh gestimmt haben, sei es in der Heimat, bei Freunden oder wie es glücklicherweise der Fall war im Kochbus. Hier durfte ich mit meinem FÖJ-Kollegen und dem Kochbus-Team viele tolle und auch lustige Stunden verbringen. Wir fuhren zu Schulen, Kindergärten, anderen Einrichtungen und Veranstaltungen, wo kreative Lerneinheiten über das Kochen zu mancher Begeisterung führte und den Aspekt der Nachhaltigkeit an die Teilnehmer der Workshops heran und auch auf den Teller brachte.
Das FÖJ und die LZU haben mir gemeinsam die Augen geöffnet, für neue Sichtweisen, für das Verstehen und Hinterfragen von Zusammenhängen, selbst da, wo man Sie nicht vermutet, einen Blick zu werfen auf ein großes Ganzes, wo doch jeder kleine Punkt eine wichtige Rolle inne hat. Ich kann durchaus behaupten, wenn ich auf all die schönen Momente dieses besonderen Jahres zurückblicke, und all jene tolle Menschen, die mir auf diesem Weg begegnet sind, dass es die beste Entscheidung war, mein FÖJ in der LZU machen; für dieses Jahr und seine Erfahrungen bin ich sehr dankbar!
Raphael
Ich wusste nach dem Abitur nicht viel. Wenn man es hart ausdrücken will, kann man sagen, das Einzige, was ich wusste war, dass ich nicht sofort ein Studium oder eine Ausbildung anfangen wollte. Ich hatte vom klassischen Lernen erstmal genug. Also habe ich überlegt, was ich stattdessen machen kann. Dabei bin ich schnell bei der Idee eines Freiwilligendienstes hängen geblieben. Doch bei den großen Freiwilligendiensten fand ich nichts, was mir auf anhieb zusagte. Dann stieß ich auf die Webseite des FÖJ-Rheinland-Pfalz. In der Übersicht der Einsatzstellen sah ich die Landeszentrale für Umweltaufklärung und war direkt interessiert, denn sie hatte aus meiner Perspektive zwei Pluspunkte: 1. Man kommt mit zwei Themen in Kontakt, die mich sehr interessieren – Nachhaltigkeit und Politik. 2. Die Aufgaben klangen sehr abwechslungsreich, denn man arbeitet nicht nur im Büro sondern hilft auch bei Kochbusterminen und Veranstaltungen.
Also habe ich nicht lange gewartet und mich am selben Tag noch beworben. Schon am nächsten Tag bekam ich einen Anruf von Sarah, der jenigen, die auch meine Hauptansprechpartnerin für das nächste Jahr sein sollte. Nach einem kurzen Gespräch, in dem ich ihr mein Interesse an der Stelle erläutert und sie mir ein paar Fragen beantwortet hatte, sagte sie mir, dass ich die Stelle haben könnte und ich mich nach ein paar Tagen Bedenkzeit nochmal bei ihr melden solle, um zu- oder abzusagen. Doch diese Zeit brauchte ich nichtmehr, ich sagte ihr sofort, dass ich die Stelle gerne hätte.
Ich zog nach Mainz und begann im August mein FÖJ. In der ersten Woche lernte ich einige Kollegen und Kolleginnen und auch Lucas kennen, welcher sein FÖJ mit mir zusammen gemacht hat. Außerdem fuhren wir auch schon zu ein paar Kochbus-Einsätzen und wir übernahmen erste Aufgaben im Büro. Ich lernte also direkt beide Seiten des FÖJ in der LZU kennen.
Das Anlernen ging dabei schnell und es wurde einem viel zugetraut. So durfte ich im Kochbus nicht nur beim Auf- und Abbau und beim Spülen helfen, sondern auch schon früh Teilnehmende betreuen und Lernmethoden anleiten. Im Büro sah es ähnlich aus, hier durfte ich nicht nur Infomaterialverschicken, sondern auch Social-Media-Posts gestalten, die Website bearbeiten und Lernspiele verbessern. Dabei fühlte ich mich nie mit Aufgaben oder Fragen allein gelassen. Außerdem bestand auch ein großes Interesse an meinen Ideen und meiner Meinung. So wurden wir FÖJler zum Beispiel regelmäßig in den Abteilungsmeetings gefragt, was wir von geplanten Projekten halten oder ob wir eigene Vorschläge haben. Insgesamt fühlte ich mich in der LZU also sehr wohl.
Im September hatte ich dann mein erstes FÖJ-Seminar. Ab dann hatte ich auch noch andere Aufgaben, denn ich wurde auf dem Seminar mit einer anderen FÖJlerin zusammen zum Gruppensprecher gewählt. Im FÖJ gibt es nämlich ein demokratisches System, dass alle Freiwilligen eine Beteiligung ermöglicht. In diesem Rahmen arbeitete ich mit Freiwilligen aus anderen Bundesländern zusammen an einer Umfrage zum Thema „Frei Fahrt für Freiwillige“, nahm an einer Gesprächsrunde mit der Landesklimaschutzministerin Katrin Eder teil, erstellte mit anderen Freiwilligen aus Rheinland-Pfalz einen Fragebogen zum Wohlbefinden im FÖJ und vieles mehr. Zusätzlich beteiligte ich mich dann auch noch bei der Organisation des FÖJ-Grün-Rockt Festival.
Für all diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar. Ich habe mich in diesem Jahr enorm weiterentwickelt und besser kennengelernt. Jetzt weiß ich was ich machen möchte und was mir wichtig ist. Dafür musste ich auch manchmal meine Komfortzone verlassen, aber es hat sich immer gelohnt. Natürlich fand ich auch nicht alles super. So war zum Beispiel die Büroarbeit nicht immer etwas für mich. Aber insgesamt bin ich unglaublich froh, dass ich ein FÖJ in der LZU machen durfte. Während dem Jahr konnte ich sehr viele Dinge lernen. Dabei haben mich die Kolleginnen und Kollegen in der LZU immer sehr unterstütz und mir vieles ermöglicht. Danke für diese tolle Zeit!
Emma
Nachdem ich mit der Schule fertig war, aber auch schon während meiner Schulzeit, wollte ich mich unbedingt mehr mit den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ernährung beschäftigen und hatte das Bedürfnis “die Welt zu retten”. Ebenso wollte ich Menschen kennenlernen, die sich mit den gleichen Themen auseinandersetzen, um mich mit ihnen austauschen zu können. Ich habe mich daraufhin etwas informiert und bin letztendlich auf das FÖJ in der LZU gestoßen.
Ich bin Emma und ich habe mein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Landeszentrale für Umweltaufklärung in Mainz gemacht und zuerst nicht erwartet, dass ich so viele verschiedene, spannende Erfahrungen sammeln werde und ich mich in einem Jahr so positiv weiterentwickeln und so viel dazu lernen kann.
Denn meine eigentliche Aufgabe wäre die Arbeit mit dem Kochbus gewesen, bei der man durch ganz Rheinland-Pfalz fährt um Kinder, Jugendliche und Erwachsene für nachhaltige und gesunde Ernährung zu begeistern. Pandemiebedingt war dies leider überwiegend nur in den letzten beiden Monaten meines FÖJ’s möglich.
Das war aber überhaupt kein Problem für mich, da ich stattdessen in vielen anderen Bereichen und Projekten der LZU einen Einblick bekommen habe, was super abwechslungsreich war. Ich durfte mich sehr viel mit Video- und Bildbearbeitung, besonders für Social Media, beschäftigen und die Website der LZU mitgestalten. Auch die Videodrehs verbunden mit dem Nachkochen der Rezepte aus dem Kochbus waren ein Höhepunkt für mich. Dadurch konnte ich diesen kreativen Bereich total für mich entdecken und hatte wirklich großen Spaß, immer wieder Neues dazu zu lernen. Zusätzlich habe ich mich mit Themen wie Wildkräutern, Naturschutz gegen Rechtsextremismus und der Gestaltung neuer Spiele für den Kochbus beschäftigt.
Die tollen Kollegen der LZU trugen auch von Anfang an dazu bei, mich zu involvieren und in Projekte sowie Aufgaben mit einzubinden. Das war echt super und ich habe mich direkt wohl und gut aufgehoben gefühlt. Auch durch die täglichen Videokonferenzen mit allen erlebte ich einen besonderen Austausch, spannende Diskussionen und wurde oft angeregt, einfach mal umzudenken.
Die letzten beiden Monate, in denen wir vermehrt mit dem Kochbus unterwegs waren, haben mir gezeigt, wie glücklich mich Kochen, vor allem mit Kindern und Jugendlichen, macht. Es hat mir großen Spaß gemacht, ihnen zu helfen und zu erklären, was nachhaltige Ernährung bedeutet. Wenn die Kinder am Ende des Tages glücklich waren, war ich es auch. Durch die geduldige und entspannte Art von Sarah und Dietmar, den beiden Kochbusmanager*innen, herrschte eine tolle Arbeitsatmosphäre. Ich habe von den beiden sehr viel gelernt und mich über jeden Kochbuseinsatz mit ihnen gefreut.
Der andere Part, der das FÖJ für mich ebenso ausgemacht hat, waren die fünf Seminare mit anderen Teilnehmer*innen des FÖJ’s. Auch Online wurde ein toller und sehr besonderer Austausch geschaffen und spannende politische und ökologische Themen, die gerade gesellschaftlich aktuell sind, behandelt. Mich beeindruckte besonders die offene und unvoreingenommene Art aller Teilnehmer*innen und dass wir selbst an den Seminaren mitwirken und eigene Themen einbringen durften.
Durch alle Menschen, die ich im FÖJ kennen gelernt habe, glaube ich daran, dass man gemeinsam etwas Großes bewirken kann.
Ich würde jedem, der die Möglichkeit dazu hat, ein FÖJ wärmstens empfehlen und ich bin froh und dankbar, dass ich diese, für mich perfekte, Erfahrung in meinem Leben machen durfte. Danke!
Lukas
Mein freiwilliges Jahr in der LZU hat mich, was das Denken über Natur, Klima und Umwelt angeht, sehr geprägt! Die LZU hat mir von Anfang an gezeigt, was rund um das große Thema „Umwelt“ alles gemacht werden kann und gemacht wird und was für erfolgreiche Projekte von oder mit der LZU veranstaltet werden.
Aber nicht nur das; sie hat mich auch von Beginn an an die Hand genommen und an jeder ihrer Projekte teilhaben lassen!
Ich wurde sofort als Teil der LZU angesehen, das habe ich gemerkt!
Dadurch habe ich so schnell so viele Projekte kennengelernt, dass mir nach kurzer Zeit klar war: „Die Erde kann gerettet werden!“ und ich wollte meinen kleinen Teil dazu beitragen!
Begeisternd fand ich, wie gut das Team der LZU zusammenarbeitet und wie kreativ es ist!
Projekte, die durch morgendliche Online-Meetings entstanden oder einer Person in den Kopf schossen und geteilt und verwirklicht wurden…
Alles in allem will ich sagen: „Die LZU ist einfach einzigartig und toll!“
Leider konnte der Kochbus, der ja eigentlich die Hauptaufgabe der FÖJler ist, in der Anfangszeit aufgrund von Corona nicht fahren… Das Projekt auf das ich mich natürlich eingestellt hatte und auf welches ich mich total freute.
Naja, man musste es, wie so vieles in der Zeit, hinnehmen und nach vorne schauen.
Ein Highlight waren dann die Videodrehs mit dem Kochbus, bei denen wir verschiedenste Themen rund um nachhaltige Ernährung vorgestellt und dazu etwas gekocht haben.
Sowohl der Dreh, als auch das Schneiden der Videos haben mir wirklich Spaß gemacht!
Durch Onlineveranstaltungen des Kochbusteams konnte man zusätzlich ganz viel rund um das Thema „Ernährung“ lernen.
Auch Multiplikatorenschulungen in Präsenz waren zwischendurch möglich, aber die Seltenheit. Naja, Hauptsache man konnte überhaupt mal aus dem Haus!
Super erfreulich war dann gegen Ende des FÖJs natürlich, dass wir endlich mit dem Kochbus an Schulen und Kitas fahren durften und den Rest des FÖJs einigermaßen „regulär“ absolvieren konnten!
Die kurze, aber intensive Zeit hat mir super viel Spaß gemacht und ich fand es toll mit Kindern und Jugendlichen zu kochen und zu merken, wie viel Spaß sie dabei haben!
Auch das Klima innerhalb des Kochbusteams war super und man hat allen angemerkt, dass sie Spaß an der Arbeit haben.
Neben den „regulären“ Kochbuseinsätzen kam es auch zu Wildkräuterkursen mit Begleitung des Kochbusses. Diese fand ich ebenso super spannend und konnte als Wildkräuterinteressierter viel Neues kennenlernen, aber auch mit meinem Wissen etwas zum Thema beitragen. Diese Einsätze fand ich immer sehr lehrreich und gleichzeitig haben sie mir Freude bereitet!
Alles in allem würde ich sagen, dass ich letztlich in der LZU mit und in meinen Interessensfeldern arbeiten konnte und dadurch so viele Dinge für meine Zukunft (kennen)gelernt habe! Dafür bin ich einfach nur dankbar!
Lea
Kennst Du auch dieses panische Gefühl, was dich befällt, sobald dich jemand fragt, was du nach deinem Schulabschluss machst? Hast Du noch gar keine Ahnung, was du werden willst und brauchst erstmal eine Pause, bevor es mit der beruflichen Laufbahn weiter geht? Dann ist ein Freiwilligendienst eine gute Wahl für Dich.
Hey, ich bin Lea, 21 Jahre alt, und stand vor demselben Dilemma. Jedoch habe ich durch den Besuch zahlreicher Messen und Internetseiten (Wer kennt es nicht?!) das Freiwillige Ökologische Jahr für mich entdeckt. Da ich mich für Umwelt, Ernährung und Nachhaltigkeit interessiere und die Welt zu einem besseren Ort machen möchte, ist ein Jahr voller spannender Ökothemen genau das Richtige gewesen. Ich habe mich dann für die Einsatzstelle „Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz“, eine Stabstelle des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, entschieden und bin nach Mainz gezogen. Dort habe ich eine zweigeteilte Stelle, einmal im LZU-Büro und einmal im Kochbus „Rheinland-Pfalz isst besser“, besetzt. Nun liegt ein Jahr voller neuer Erkenntnisse und Erfahrungen hinter mir, in die ich euch gerne einen kleinen Einblick geben möchte:
In der LZU habe ich mich im Team direkt willkommen und aufgehoben gefühlt. Im Kochbus herrscht eine lockere und entspannte Atmosphäre. Sarah und Dietmar, die beiden Kochbus-ManagerInnen, sind sehr geduldig und lernten mich zwischendurch an. Mir fiel es trotzdem nicht leicht mich in das Team einzuspielen, da ich etwas überfordert damit gewesen bin, dass ich als FÖJlerin keine festen Aufgaben habe, sondern überall mitmache. Aber nach ein paar Startschwierigkeiten lief dann alles rund und ich lebte mich gut in meine neuen Aufgaben ein. Zudem war ich auch nicht alleine, da einen Monat nach meiner Ankunft, meine DFÖJ-Kollegin (und baldige Freundin) Margaux, hinzukam und wir die Aufgaben gemeinsam meisterten.
Meine persönlichen Highlights stellten die fünftägigen FÖJ-Seminare dar. Wir, ich und zahlreiche andere FÖJ-Kollegen*innen aus RLP, trafen uns in einem Jugendhaus und lernten die Ökologie aus unterschiedlichen Perspektiven und unter verschiedenen Aspekten kennen. Als Gruppe wuchsen wir schnell zusammen und verbrachten viele Billiard-, Lagerfeuer- und Spielabende miteinander. Wir wurden vom FÖJ-Organisator Andreas und von zwei lieben, engagierten Studies, also unseren Teamern, durch die Seminarzeit geleitet. Ab und an schaute auch Dirk, der FÖJ-Leiter, vorbei und lehrte uns etwas über Wölfe, Kommunikation oder das Leben von angriffslustigen Tintenfischen (Spaß, es ging ursprünglich um politisches Engagement). In unserer Zeit als FÖJ-Gemeinschaft lernten wir etwas über den Naturschutz im Allgemeinen, über nachhaltige Ernährung, über Ressourcen- und Energieverbrauch, über gesellschaftliche Entwicklungen in Krisenzeiten und darüber, dass wir zusammen stark sind und viel bewegen können.
Zurück zur LZU: Wenn ich nicht gerade mit dem KB-Team durch RLP tourte und Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen praktisch und spielerisch die nachhaltige Ernährung näher brachte, saß ich im LZU-Büro und arbeitete entweder an verschiedenen FÖJ-Projekten oder bereitete etwas für den Kochbus vor. Für diesen versammelten wir uns ab und an in der Küche und probierten neue Rezeptideen, die wir bei Erfolg unserer KB-Sammlung hinzufügten, aus. Zwischendurch bekamen wir kleine Aufträge, wie z.B. Botengänge ins Ministerium oder Archivieren von Umweltjournalen usw.
Außerdem gab es hin und wieder Veranstaltungen im Ministerium, wie z.B. einen Betriebsausflug, der Gesundheitstag, einen Yoga-Workshop u.w., für die man sich jederzeit anmelden konnte. Die LZU führt auch spannende Projekte, wie z.B. das Bienenprojekt an verschiedenen Schulen, das FÖJ-Projekt „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“, einen Kochbuseinsatz auf dem Open-Ohr-Festival in Mainz sowie auf den RLP-Tagen u.w., durch, für die man sich mit Freude einbringt.
Zuletzt gibt es auch noch einige interessante Projektangebote vom FÖJ-Träger, wie beispielsweise das GrünRockt-Festival, eine E-Bike-Tour zwischen den Nationalparken, die Waldjugendspiele, eine Baumpflanzaktion von Landesforsten u.w. Die FÖJ-Sprecher lassen sich auch so manche Aktionen einfallen, wie Online-Seminare zu verschiedenen ökologischen Themen, ein Motiv für neue FÖJ-T-Shirts und Buttons, eine FÖJ for Future-Gruppe u.ä. Also, es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich für verschiedene Aktionen zu engagieren, die einem am Herzen liegen!
Was mir anfangs bei meiner Einsatzstelle nicht ganz bewusst war, ist die Pressepräsenz und Vorbildfunktion während Ministeriums-, Kochbus- und LZU-Veranstaltungen. Mich stresste diese Tatsache manchmal ein bisschen, da ich es als jemand, der frisch von der Schulbank kommt, nicht gewöhnt war, überall und jederzeit glänzen und professionell auftreten zu müssen. Jedoch ist es von Vorteil, dass ich gelernt habe, mit solchen Situationen umzugehen.
Was mir noch unklar war, ist, dass man an kleinere Projekten mitarbeitet. Daher sollte man dies bei der Wahl von weiteren FÖJ-Projekten berücksichtigen, weil es sonst aus meiner Erfahrung heraus etwas viel werden könnte, jedes professionell umzusetzen. Wenn ich nicht gerade etwas den Überblick über meine vielen Projekte verlor, hatte ich sehr viel Freude daran, diese mit Kolleginnen und Kollegen auszuarbeiten und umzusetzen.
Was ich aus meinem Jahr mitgenommen habe, ist:
- dass ich beim Kochen und Backen auch nach meinem eigenen Gefühl gehe und experimentierfreudig bin
- dass man Gesetze nur dann ändert, wenn man immer wieder gemeinsam auf die Straße geht und sich in irgendeiner Form für alle anderen sichtbar aktiv zeigt
- dass man für seine Bedürfnisse und Wünsche einsteht
- dass man aufeinander zugeht und Kompromisse bzw. Lösungen findet
- dass man erst selber etwas ausprobiert, bevor man nachfragt
- dass man engagiert bleibt und Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein kreativ und einfach in den Alltag integrieren kann
- dass man Freunde fürs Leben findet
- dass man selbst in unsicheren Zeiten (COVID-19-Pandemie) motivierte Teamer an seiner Seite hat, die es trotzdem ermöglichen, dass Seminare in digitaler Form und Projekte mit angepasstem Hygienemaßnahmen umgesetzt werden können und natürlich liebe LZU-Kollegen, die sich in der „häuslichen Quarantäne“ nach deinem Wohlbefinden erkundigen und trotzdem Ideen, wie z.B. Erntehelfen, haben, um dich in dieser Krisenzeit zu unterstützen
Ich kann nur jedem empfehlen, sich ein Jahr zu engagieren. Egal, ob die Stelle perfekt ist oder nicht, die gewonnene Erfahrung und die Einblicke sind es wert! Viel Erfolg! J
Margaux
deutsche Version:
Bonjour, ich bin Margaux und 20 Jahre alt. Ich war im Jahr 2019-2020 die französische FÖJlerin. Zuvor bin ich schon ein Jahr an der Uni gewesen, aber was ich studierte, hat mir nicht gefallen. Ich brauchte Zeit, um über meine Zukunft nachzudenken, ich wollte die Welt entdecken, mich für etwas einsetzen und etwas Neues erleben. Ökologie interessierte mich schon seit ein paar Jahren. Als ich das DFÖJ entdeckt habe, habe ich gedacht, dass es schön wäre, mich für die Umwelt einzusetzen. Ich habe dann die Anzeige von der LZU und dem Kochbus-Projekt « Rheinland-Pfalz isst besser » entdeckt. Diese Einsatzstelle hat mir gefallen, weil sie sehr vielfältig aussah. Bienen, Ernährung und Atomkraft sind einige Themen, über die man dort mehr erfahren wird.
Die Haupt- und meine Lieblingsaufgabe war der Kochbus. Dazu gehörten den Kochbus aufzubauen, mitzukochen, die gesunde und nachhaltige Ernährung auf spielerische Weise zu erklären, zu essen (wichtigste Aufgabe) und dann den Kochbus wieder abzubauen. Und dazu gehörte auch im Büro neue Rezepte zu suchen, diese auszuprobieren und neue Spiele zu entwerfen.
In der LZU hat man auch die Gelegenheit ein persönliches Projekt zu machen. Ich habe mich für einen Kochbuseinsatz mit Studenten aus der Mainzer Uni entschieden. Mein Projekt sollte darüber aufklären, wie man sich günstig, vegetarisch und gesund ernährt.
Ich würde sagen, dass die deutsche Sprache während meinem Jahr eine Herausforderung für mich gewesen ist. Ich konnte zwar schon ein bisschen Deutsch sprechen, hatte aber nur die Grundkenntnisse, also das normale Schuldeutsch. Am Anfang war es sehr schwer und anstrengend für mich. Aber dann habe ich bemerkt, dass es ein bisschen einfacher wurde, dass ich neue Wörter behielt, dass ich nicht mehr so oft übersetzen und beim Sprechen immer seltener nach Wörtern suchen musste.
Die Seminare: Alle 3-4 Monate gibt es FÖJ-Seminare. Man trifft deutsche und französische FÖJler und teilt Erfahrungen aus den jeweiligen Einsatzstellen miteinander. Jeder FÖJler hat seine eigene Meinung zu verschiedenen Themen, über die man sich austauscht. Man entwickelt eine ganz besondere Beziehung zu diesen Leuten, weil nur sie verstehen können, was du erlebst. Innerhalb dieser Seminare machen wir viele Aktivitäten über die Fremdsprache, über Kooperation und Umwelt, führen lehrreiche Debatten und erleben einmalige Momente zusammen.
Leider kam Mitte März, als die Kochbussaison endlich wieder losgehen sollte, Corona. Es mussten leider alle Kochbuseinsätze abgesagt werden. Das war sehr schade, weil die Kochbuseinsätze meine Lieblingsaufgabe waren und jetzt, da mein Deutsch besser geworden war und ich mehr mit den Leuten interagieren konnte, alles ausgefallen ist.
Als es nach drei Monaten nicht mehr so schlimm war, habe ich die Idee gehabt mich als Ersatz zum Kochbusprojekt und zur LZU bei anderen Initiativen und Bauernhöfen zu engagieren. Ich bin endlich auf mehreren Bauernhöfen jeweils zwei Wochen geblieben. Ich bin in meiner Zeit dort vielen unterschiedlichen Aktivitäten nachgegangen, z.B. mit Kindern zu spielen, im Wald zu spazieren und neues Gemüse zu pflanzen. Dieser Ersatz hat mir sehr gefallen. Ich habe Mal etwas Anderes erlebt und es war cool, diese neuen Erfahrungen, zu denen ich sonst wahrscheinlich nicht während meines FÖJs gekommen wäre, zu machen
Zwischen den Bauernhofbesuchen habe ich Deutschland besichtigt.
Es ist zwar nicht alles gelaufen wie geplant, aber es hat mir auch andere Möglichkeiten gebracht. Ein tolles Team war mir stets behilflich und hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich danke allen, die mich während meines Jahres begleitet haben!
französische Version:
Hallo, je m’appelle Margaux et j’ai 20 ans. J’étais la volontaire francaise en 2019-2020. Avant cette année, j’ai étudié à l’université , mais ça ne me plaisait pas. J’avais besoin de temps pour penser au futur, j’avais envie de découvrir le monde, de m’engager pour une cause et vivre quelque chose de nouveau. L’écologie m’intéresse déjà depuis quelque années. Alors quand j’ai découvert le VEFA, je me suis dit que ce serait cool de m’engager pour l’environnement. J’ai alors découvert la LZU et le projet du Kochbus « Rheinland-Pflaz isst besser ». Cette structure paraissait assez diversifiée et ça me plaisait. Les abeilles, l’alimentation et l’énergie nucléaire sont quelques thèmes que l’on peut rencontrer.
Ma principale et favorite mission était le Kochbus. Il fallait monter le Kochbus, cuisiner, expliquer l’alimentation durable et équilibrée de manière ludique, manger (mission la plus importante) et démonter le Kochbus une fois terminé. Il y avait aussi des tâches à effectuer au bureau, comme par exemple chercher de nouvelles recettes, les essayer, créer de nouveaux jeux.
Dans cette structure, il y a aussi la possibilité de créer un projet personnel. J’avais choisi d’organiser un évènement avec le Kochbus avec des étudiants de l’université de Mayence. Le principe était de montrer une alimentation économique, végétarienne et équilibrée.
L’allemand était mon défi principal durant mon année. Je parlais déjà un peu allemand mais seulement les bases, ce qu’on apprend à l’école. Au début, c’était vraiment dur et fatiguant. Mais petit à petit je remarquais que c’était un peu plus facile, que je retenais des nouveaux mots, que je n’avait plus à traduire aussi souvent et que je cherchais moins mes mots en parlant.
Les séminaires : Tous les 3-4 mois, je retrouvais d’autres volontaires français et allemands. Chaque volontaire a ses propres avis et expériences sur pleins de thèmes différents, que l’on peut partager les uns avec les autres. J’ai développé une relation particulière avec eux car seulement ces personnes peuvent comprendre ce qu’on vit pendant cette année. Durant ces séminaires on fait beaucoup d’activités sur la langue étrangère, la coopération et l’environnement, on a aussi des débats enrichissants et on vit des moments unique.
Mi-mars : la haute saison du Kochbus allait commencer mais c’est aussi le moment où le coronavirus a décidé de pointer le bout de son nez. Tout les évènement du Kochbus ont dû être annulés. C’était très décevant parce que c’était la partie de mon volontariat que je préférais. J’avias beaucoup progressé en allemand et cela m’aurait permis de pouvoir plus interrargir avec les participants, mais malheureusement tout a été annulé.
Après trois mois, la situation s’était améliorée. J’ai alors eu l’idée d’aller dans d’autres structures et fermes en alternative au Kochbus et à la LZU. Je suis allée dans plusieurs fermes différentes et je suis restée deux semaines à chaque fois. J’ai pu participé à de nombreuses activités différentes, par exemple : planter de nouveaux légumes, m’occuper des chevaux et passer du temps avec les moutons et les câliner. J’ai beaucoup aimé cette alternative. J’ai pu découvrir d’autres horizons que je n’aurais sûrement pas eu l’occasion de faire autrement.
Entre deux fermes, j’ai pu visiter l’Allemagne, Berlin, Munich, Hambourg, Stuttgart…
Alors effectivement, tout ne s’est pas passer comme prévu mais cela m’a aussi apporté d’autres possibilités. Une superbe équipe m’a acceuillie et m’a toujours apporté son aide. Merci à tous ceux qui ont été à mes cotés cette année!
Elisa
Ich hatte schon immer Interesse am Thema Umweltschutz, die meiste Zeit meines noch kurzen Lebens blieb es allerdings dabei dass ich Artikel gelesen oder Petitionen unterschrieben habe wenn ich durch Zufall darauf gestoßen bin. Je älter ich wurde und je mehr ich über das Thema erfuhr desto mehr wollte ich erfahren und desto dringender wollte ich endlich aktiv werden und versuchen zumindest einen kleinen, positiven Unterschied in der Welt zu machen. Ich wollte Umweltwissenschaft studieren, aber nicht direkt nach der Schule. Erst mal wollte ich eine Pause vom Lernen und eine Möglichkeit mich zu engagieren. Von einer Freundin habe ich dann erfahren dass es nicht nur das FSJ sondern auch das FöJ gibt und eine tolle Stelle in meiner Nähe, bei der LZU in Mainz. Damit hatte ich die Chance Arbeitserfahrung in Bereichen zu sammeln, in denen ich nach dem Studium arbeiten könnte und gleichzeitig aktiv etwas für die Umwelt zu tun. Arbeitserfahrung, die Chance sich zu engagieren und die Bestätigung, dass mein angestrebter Studiengang der richtige für mich ist, haben meine Erwartungen an das bevorstehende Jahr also gut zusammengefasst.
An meinem ersten Tag hatten wir einen Kochbuseinsatz und ich war etwas aufgeregt. Ich wollte einen guten ersten Eindruck machen und zeigen, dass ich die Sache ernst nehme, auch wenn es "nur" ein FöJ war, was ich anfangs für die längere Version eines Praktikums hielt. Wie sich schnell herausgestellt hat, gab es für Aufregung nicht den geringsten Grund. Sarah, die den Kochbus gemeinsam mit Dietmar leitet, hat mich schon an der Bushaltestelle herzlich empfangen, ebenso wie Dietmar und der Rest des Teams im Kochbus. Es hat sich schnell gezeigt, dass ihnen mehr daran gelegen hat, dass ich einen schönen ersten Tag habe, als daran meine Leistung zu beurteilen. Die Arbeit im Kochbus war eine meiner Hauptaufgaben. Gemeinsam mit dem Team und Teilnehmern von jung bis alt in lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre zu kochen und sich spielerisch mit wichtigen Themen, wie gesunder und nachhaltiger Ernährung zu beschäftigen, wurde nie eintönig und ich habe nicht nur wahnsinnig viel über Kochen und Ernährung, sondern auch über den Umgang mit verschiedensten Menschen gelernt. Selbst wenn man mal einen schlechten Tag hatte war es am Ende immer schön, wenn man gesehen hat, wie sehr die Menschen es wertschätzen was man tut.
Auch beim Bienenprojekt der LZU hatte ich immer wieder die Gelegenheit zu helfen und zu lernen. Meine Mit-FöJlerin Aurelia und ich durften Ralph, der verantwortlich für das Thema Bienen ist, auf zwei Tagungen unterstützen, einer Forschungsrunde beisitzen und uns um den Kontakt mit den Einrichtungen kümmern, die an dem Projekt teilnehmen. Dabei hatte ich die Möglichkeit mich mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des Umweltschutzes auszutauschen, und selbstverständlich sowohl viel fachliches als auch organisatorisches zu lernen und obwohl unsere Hilfe allein schon deswegen in meinen Augen selbstverständlich war, wurde sie nie als Selbstverständlichkeit behandelt. Im Gegenteil, uns wurde mehr positives Feedback und Dankbarkeit entgegen gebracht als ich erwartet oder für nötig gehalten hätte.
Sogar die Arbeit im Büro hat mir immer viel Spaß gemacht, auch wenn sich Büro und Spaß für viele eher nach einem Widerspruch anhört. Auch dort war der Umgang freundschaftlich und ich wurde vom ersten Tag an herzlich wilkommen geheißen. In der meisten Zeit durfte ich mich meinen Interessen entsprechend sinnvoll beschäftigen, was in meinem Fall beispielsweise das Schreiben einer Kindergeschichte zum Thema Klimawandel oder das Ausdenken von Spielen für den Kochbus war. Es war immer deutlich, dass ich, meine Arbeit und meine Meinung ernst genommen wurden und ich nichts von dem was ich gemacht habe machen MUSSTE. Freiwillig für und mit Menschen zu arbeiten, obwohl sie so viel mehr Erfahrung haben als ich und dass sie uns FöJlern trotzdem so auf Augenhöhe begegnen, war etwas womit ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet habe. Noch viel mehr war es etwas, was ich über die Maßen geschätzt habe und nie vergessen möchte wenn sich die Rollen irgendwann ändern ich selbst mit jungen, unerfahrenen Menschen zusammen arbeite.
Freiwillig und auf Augenhöhe zu arbeiten und zu lernen ist etwas, das auch die FöJ-Seminare auszeichnet. Gemeinsam mit circa 20-30 anderen jungen Menschen beschäftigt man sich alle paar Monate jeweils fünf Tage, auf kreative Weise, mit einem Thema, wie beispielsweise Ernährung oder Energie. Zu meiner Überraschung gab es kein festes Programm, sondern wir FöJler*innen selbst überlegen am Ende jedes Seminars, wie wir das nächste gestalten wollen. Wer will kann auch selbst an den Telkos zur Planung teilnehmen und/oder Seminareinheiten planen und durchführen. Was alle Seminare gemeinsam haben ist die Frage, wo wir als Einzelne und als Gesellschaft stehen, wo wir eines Tages sein wollen und wie wir dorthin gelangen können. Für mich persönlich waren die Seminare etwas, was mir immer in Erinnerung bleiben wird. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, die sich jeder ein Stück weit zum Vorbild nehmen könnte und die dazu beigetragen haben, dass sich mein Blick auf unsere Gesellschaft und unsere Welt verändert hat.
Also, haben sich meine Erwartungen an ein freiwilliges ökologisches Jahr erfüllt? Nein, sie wurden definitiv bei weitem übertroffen. Ich hatte mehr Spaß und wurde in dem was ich getan habe mehr wert geschätzt, als ich erwartet hatte, aber was meine Erwartungen am meisten übertroffen hat, ist wie wahnsinnig viel mehr ich gelernt habe, als ich dachte. Damit meine ich nicht nur Fachliches, wie es in der Arbeitswelt läuft oder was ich für berufliche Perspektiven habe, auch wenn das wichtig ist. Ich meine Dinge wie, warum Menschen so sind wie sie sind, warum wir nie aufhören sollten kreativ zu sein und zu träumen und warum es ein "weiter so" nicht nur nicht geben kann, sondern nicht geben muss. Ich wollte mich engagieren, aber rückblickend hat dieses Jahr mir weit mehr gegeben, als andersherum und auch wenn ich mich wiederhohle, ich werde es nie vergessen.
Aurelia
deutscher Version:
Das deutsch-französische ökologische Jahr war für mich die Angelegenheit, eine Pause nach meinem Bachelor zu machen und über die nächsten Schritte zu denken. Ich wollte mein Deutsch verbessern und praktische Erfahrungen im Umweltfeld sammeln. Ich habe mich für die Landeszentrale für Umweltaufklärung entschieden, weil diese Einrichtung politische und Sensibilisierungsarbeit im selben Ort zusammen trägt. Das Projekt des Kochbuses hat mich direkt interessiert, da ich sehr gerne koche.
Das Team der LZU hat mich herzlich willkommen und war hilfsbereit (insb. für alles Behördliches). Die Mitarbeiter und besonders meine Betreuerin Sarah Zorn sind für die Freiwilligen da. In der LZU herrscht eine familiäre Atmosphäre.
Meine Aufgaben als DFÖJlerin waren vielfältig. Zentral war natürlich alles was den Kochbus betraf, d.h. zum Beispiel die Einsätze vorbereiten oder neue Spiele erfinden. Die Kochbus-Einsätze sind ein wichtiges Teil des FÖJ und während des Saisons kann man durchschnittlich drei Einsätze pro Woche haben. Manchmal kann es auch während des Wochenendes sein. Obwohl es ermüdend und anspruchsvoll sein kann, habe ich eine gute Zeit verbracht: Man entdeckt Rheinland-Pfalz und lernt neue Personen kennen. Ich habe mich unvergesslich Erinnerungen gebildet.
Es gibt auch andere Projekten, bei denen die FÖJler mitmachen können. Zum Beispiel habe ich zum Seminar „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“ teilgenommen und ich habe auch bei der Organisation mitgeholfen (Planung der Workshops sowie Leitung von denen). Außerdem konnte ich selbst ein Projekt entwickeln. Ich habe zwei Filmabende über das Thema der Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Institut Français Mainz organisiert. Nach dem zweiten Film gab es eine Diskussion zwischen dem Publikum und verschiedenen Gästen. Dieses Projekt zu organisieren war eine bereichernde Erfahrung und ich konnte mir beweisen, dass ich die Fähigkeit habe, sowas zu machen.
Zum Schluss war mein FÖJ eine wahnsinnige Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Es hat mich viel auf der persönlichen Ebene als auch auf der beruflichen gebracht. Ich habe sehr nette Leute kennengelernt (durch die Arbeit als auch die Seminare) und tolle Erinnerungen zurückgebracht!
französische Version:
Le volontariat écologique franco-allemand a été pour moi l’occasion de faire une pause dans mes études, après mon Bachelor, mais aussi de réfléchir à la suite de mon parcours. Je voulais améliorer mon allemand et acquérir de l’expérience pratique dans le domaine de l’écologie. J’ai décidé de faire mon volontariat au sein de la Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU), car elle a un pied dans le champ de la politique et un autre dans celui de la sensibilisation. Le projet du Kochbus m’a de suite intéressée, car j’aime bien cuisiner. L’équipe de la LZU m’a très bien accueillie et était très serviable (surtout pour l’administratif). Les collègues et en particulier ma tutrice Sarah Zorn sont à l’écoute des volontaires. Il règne dans la LZU une ambiance assez familiale.
Mes tâches en tant que volontaire étaient diverses. Celles en lien avec le Kochbus étaient centrales, comme par exemple la préparation des interventions ou la création de nouveaux jeux. Les interventions du Kochbus sont une part importante du volontariat et durant la saison de celui-ci (de fin mars à début octobre) on peut avoir en moyenne trois interventions par semaine. Il arrive qu’elles se déroulent pendant des weekends. J’ai passé de superbes moments malgré le fait que ce soit parfois un peu fatiguant et exigeant. J’ai découvert la Rhénanie-Palatinat et rencontré de nouvelles personnes. Je me suis créée des souvenirs inoubliables.
Il y’a aussi d’autres projets auxquels les volontaires peuvent participer. J’ai par exemple participé au séminaire „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“ mais aussi aidé à son organisation (planification des workshops tout comme conduite de certains). Par ailleurs, j’ai aussi eu l’occasion de développer mon propre projet. Ainsi, j’ai organisé deux soirées cinéma sur le thème de l’environnement en coopération avec l’Institut Français de Mayence. La seconde soirée cinéma était suivie d’une discussion entre le public et différents invités (dont la réalisatrice du film projeté). Organiser ce projet a été une expérience enrichissante et j’ai pu me prouver que j’avais les capacités de mettre sur pied un tel événement.
Pour finir, mon volontariat a été une expérience extraordinaire que je n’oublierai jamais. Il m’a beaucoup apporté tant sur le plan personnel que professionnel. J’ai fait la rencontre de personnes très sympas (à travers le travail mais aussi les séminaires) et j’ai ramené des supers souvenirs.
Mein Name ist Tom Noah und ich bin 18 Jahre und leiste aktuell ein freiwilliges ökologisches Jahr in der Landeszentrale für Umweltaufklärung. Ich selbst bin erst seit Anfang des Jahres im Team der LZU. Bevor ich zum FÖJ kam, machte ich ein FSJ in einem Sportverein. Leider wurden meinen Erwartungen ans FSJ nicht erfüllt. So kam ich mit viel Glück und über den unglaublich engagierten Dirk Hennig (Leiter des FÖJ Rheinland-Pfalz) und Roland Horne (Leiter der LZU) an meine jetzige Stelle. Meine jetzige Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Ich kann aktiv an Projekten wie dem Kochbus mitarbeiten und gleichzeitig eigene Projekte wie das Kochen mit Geflüchteten organisieren. Ein tolles Team an anderen FÖJlern und LZU Mitarbeitern hilft sofort, wenn etwas mal nicht klappt und ist immer für spannende Diskussionen zur Stelle.
Auf den FÖJ-Seminaren, die einen nicht unwesentlichen Teil der Zeit einnehmen (fünf Seminare mit je einer Woche), lernte ich die anderen FÖJler kennen. Eine lockere und gelassene Stimmung ermöglicht es hier in entspannter Atmosphäre Neues zu lernen und gleichzeitig Zeit mit neu gewonnen Freunden zu verbringen. Alles in allem sind die fünf Seminare kleine Highlights, auf die sich immer nochmal sehr gefreut wird.
Aber kommen wir zurück zum Hauptteil unserer Arbeit. Wenn wir nicht gerade auf Seminaren, Kochbuseinsätzen, Kochkursen, Besprechungen, oder anderen Veranstaltungen wie "Grün Rock"t sind, verbringen wir unsere Zeit in den Räumen der LZU. Hier haben die FÖJ`ler ihr eigenes Büro. Ein weiterer Aspekt unserer Arbeit ist es nämlich die Einsätze des Kochbusses zu organisieren und Termine mit Interessenten zu vereinbaren. In den Mittagspausen kochen wir oft in der gut ausgestatteten Küche.
Alles in allem kann ich jedem ein FÖJ bei der LZU ans Herz legen, der: gerne Kocht, gerne auch mal mit dem Auto unterwegs ist, mit anderen FÖJlern eine coole Zeit verbringen will, fünf Wochen entspannte Seminare genießen will und sich in ein starkes Team aus Menschen einbringen will, die seit vielen Jahren für unsere Welt kämpfen.
Annika
2016. Die Schulzeit neigt sich dem Ende zu. Das Ziel ist erreicht. Doch was nun ?
Was will ich? Was kann ich? Wo will ich hin? So wie viele meiner Mitschüler*innen bin ich erstmal planlos. Ich interessiere mich für Umweltthemen. Beschäftige mich mit der Frage, wie ich mit kleinen Dingen im Alltag die Umwelt schützen kann. Also irgendwas mit Umwelt. Umweltschutz? Umweltethik? Umweltbildung? Ich will nicht einfach nur einen Beruf erlernen. Ich will meine Berufung finden. Durchgestreifte Bücher mit den Titeln: Ausbildungsberufe von A-Z oder Studieren in verschiedenen Städten. Aber was ist das richtige für mich?
In der Schule wird man oft in seinen Interessen gelenkt. Ich entscheide mich für ein FÖJ, weil ich darin die Möglichkeit sehe meine individuellen Fähigkeiten und Interessen weiterzuentwickeln. Ich übernehme gerne Verantwortung, bin gerne kreativ und will auf andere Menschen zu gehen. Das FÖJ gibt mir die Chance, nach vielem theoretischen Lernen endlich selbst Projekte und Ideen in die Hand zu nehmen.
Eine meiner Bewerbungen ist an die Landeszentrale für Umweltaufklärung in Mainz adressiert. Die mit dem Kochbus. Dort wo es die Möglichkeit gibt, so viele Formen des Arbeitens kennen zu lernen.Schon bei meinem Bewerbungsgespräch lerne ich, wie wichtig es ist von Herzen motiviert und von einer Sache begeistertzu sein.
Im August ist es soweit mein Freiwilliges ökologisches Jahr in der LZU beginnt.
Mein Schreibtisch steht in einem großen Raum mit vielen Büchern über versch. Umweltthemen. Die LZU hat insgesamt 3 FÖJ-Stellen. Gemeinsam wird es also nie langweilig.Meine Kollegin Koray, die klimafreundliche Kochkurse gibt und für den Kochbus zuständig ist, zeigt mir die Stadt. In unserem Stadtrundgang lerne ich, wo ich nachhaltig einkaufen kann.
Ich bekomme die Aufgabe, Pressemitteilungen für die Kochbustermine an zu passen und weiter zu leiten. Habe Zeit mich in Hintergründe ein zu lesen und mich mit all den spannenden Themen auseinander zu setzen.
Die LZU ist auf eine Veranstaltung eingeladen, wo die Broschüren und Aktionen der LZU auf einem Stand präsentiert werden sollen. Diesen soll ich vorbereiten und organisieren. Eine gute Aufgabe, um die verschiedenen Projekte der LZU kennen zu lernen. Ich komme immer wieder mit verschiedenen Menschen und Organisationen in Kontakt.So lerne ich unterschiedliche Einrichtungen, Netzwerke und Aktionsräume kennen.
Eine typische Büroarbeit ist die Mitorganisation der Kochbusanfragen. Und bald kommen auch schon die ersten Kochbustermine. Gemeinsam mit den unterschiedlichsten Gruppen, verschiedenen Alters, kochen wir überall in Rheinland-Pfalz. Vom Handeln zum Wissen ist dabei das Motto. Toll ist, dass wir dabei in der Natur sind, denn die Küche ist autark. Besonders gefallen mir die Einsätze mit Kindern und Jugendlichen, bei denen wir neben dem Kochen auch verschiedene Lernspiele spielen.
Im Winter bereite ich gemeinsam mit meinen FÖJ-Kollegen ein klimafreundliches Koch-Projekt vor. Der Kurs richtet sich an Schüler weiterführender Schulen, die wir über eine längere Zeit besuchen. Ich finde es total spannend bei den Projekten von Anfang bis Ende dabei zu seinund sie mit gestalten zu können. Meine Meinung wird ernst genommen und im Team arbeiten wir auf Augenhöhe.Wir erarbeiten gemeinsam das Konzept und die Methoden für Jugendliche. In diesem Rahmen konnte ich ein Wintergemüsequartett gestalten. Dazu gehören Recherche, Design und Organisation.
Besonders gefällt mir die Vielseitigkeit der Einsatzstelle. Ich habe die Möglichkeit bei der Planung und Organisation von Veranstaltungen mitzuhelfen und diese auch praktisch um zu setzen.
Im Rahmen des FÖJ habe ich die Chance gemeinsam in einem Vorbereitungsteam ein komplettes Seminar zu gestalten „Naturschutz gegen Rechtsextremismus“. Dort kann ich gelernte pädagogische Methoden anwenden und ausprobieren.
Immer wieder merke ich, wie viel Freude es mir bereitet andere, besonders Kinder und Jugendliche für den Erlebnisraum Natur zu begeistern und so ihr Bewusstsein für die Natur zu stärken. Die Antwort auf die Frage, was ich nach dem FÖJ machen will wird immer deutlicher. Ich mache viele Erfahrungen, die auch für mein späteres Berufsleben wichtig sind. Zum Beispiel dass ich selbst für meine Zeiteinteilung verantwortlich bin. Es gibt viele Angebote und Möglichkeiten mich weiter zu bilden und mich zu engagieren.Ich habe Zeit eigenständig Workshops und Seminare zu besuchen.
An einem Tag kann ich bei einem Waldkindergarten hospitieren. An einem anderen Tag lerne ich eine Kita mit Schwerpunkt tiergestützter Pädagogik kennen. Im Frühling ist es endlich soweit. Ich kann bei den Arbeiten rund um die Bienenstöcke auf dem Dach des Ministeriums mit helfen. Ganz praktisch lerne ich vieles über den Bien. Mit Bienen habe ich mich im Rahmen des FÖJ schon früher beschäftigt. Z.B bei der Arbeit mit dem Umweltjournal. Bei der Organisation des Projekts „Aktion Bien“, welches Schulen mit Bienen AG`s unterstützt, konnte ich ebenfalls unterstützen.
In meinem FÖJ kann ich selbstständig und frei lernen; und mich weiter entwickeln. Durch meine Einsatzstelle habe ich viele verschiedene Einblicke bekommen und Möglichkeiten wahrnehmen können. Ich werde vieles aus meinem FÖJ in meine Studienzeit und darüber hinaus mitnehmen.
Das ist vor allem die Erkenntnis Gesellschaft mitgestalten zu können, egal wie alt du bist oder wie viele Erfahrungen du schon gemacht hast - Deine Meinung ist wichtig und wird gehört.
„Denn die Zukunft lässt sich eben nur schwer planen, sondern muss erlebt werden.“
Fünf Seminarwochen - 5 Wochen, in denen wir Zeit haben in der Gruppe über unsere Erfahrungen im FÖJ ins Gespräch zu kommen. Zu jedem Seminarthema, ob klimafreundliche Ernährung oder Energie und Ressourcen, gibt es einen regen Meinungsaustausch. Dabei wird jede Ansicht wahrgenommen und respektiert. Wir lernen, wie Kommunikation funktioniert und von den Meinungen anderer zu profitieren. Denn nur, wenn wir offen für Neues und Unbekanntes sind können wir voneinander lernen. Im gemeinsamen Handeln finden wir zusammen Kompromisse und Lösungen für Probleme und probieren immer wieder neue Arbeitsweisen aus.
In unserer Gruppe ist jeder willkommen. Man definiert sich nicht über seine Leistungen, sondern darüber wer man ist und wer man sein möchte. Gerade in den Seminaren wird freies Lernen gelebt.
Die Themen sind von uns selbst gewählt und wir haben die Möglichkeit selbst Seminar-Bausteine vorzubereiten. Kein Thema ist zu trocken, um es handfest und spannend rüber zu bringen. Workshops, in denen wir kreativ sein können, Planspiele, die Komplexes realistisch rüber bringen oder interaktive Vorträge füllen die Tage.
Im FÖJ wird uns etwas zugetraut, dadurch werden wir ermutigt Verantwortung zu übernehmen. Selbstständiges und freies Arbeiten gehört immer mit dazu. Besonders ein Seminar thematisiert, was das ganze Jahr über rüber gebracht wird: Gesellschaft gestalten – Seminar zu politischen Bildung und mehr bürgerlichem Engagement: Immer wieder wird mir bewusst, wie viele Chancen wir haben Gesellschaft aktiv mit zu gestalten. Immer wieder erkenne ich neue Perspektiven. Immer wieder werde ich, durch die Beteiligung anderer, ermutigt …
Es geht aber nicht nur um die Gesellschaft, um die Menschen um uns herum oder die Natur, sondern vor allem auch um uns selber. Was möchte ich erreichen? Was kann ich gut? Welche Rolle spiele ich in der Gruppe. Ob in der Seminargruppe im Kleinen, oder in der Gemeinschaft im Großen.
Besonders in den Seminaren werden wir uns unseren Stärken und Schwächen bewusst. Wir reflektieren unser Verhalten und finden Handlungsalternativen.
Wir können die vielen Freiheiten im FÖJ nutzen, werden aber diesbezüglich nicht unter Druck gesetzt. Nicht nur bei unseren Einsatzstellen kommen wir auf verschiedene Weise mit der Natur in Berührung..
Seminar 1: Die Natur des Menschen und Menschen in der Natur: Ein Weg – Kleingruppen - ein paar Hinweise – Querfeldein – Geschichten/Gedichte/Sprüche – Aufgaben in denen wir Natur aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen – Auf einander achten – Rücksicht – VOR-Sicht Das FÖJ ist nicht nur Öko sondern auch Sozial! Es bedeutet, die Natur wert zu schätzen und darauf Acht zu geben. Es bedeutet, das Miteinander, das Wir mit zu gestalten.
Verfasst von Annika Lehnertz FÖJ 2016/17
Mansour
Ich heiße Mansour, komme ursprünglich aus Afghanistan und lebe seit 3 Jahren in Deutschland.
In meiner Zeit als FÖJ`ler, bei der LZU konnte ich im Rahmen des FÖJs nicht nur inhaltlich unheimlich viel im Bereich Umwelt lernen, sondern auch meine deutsche Sprache verbessern und mein Vokabular aufstocken.
In den eineinhalb Jahren die ich bei meiner Einsatzstelle verbracht habe, durfte ich zahlreiche Seminare und Veranstaltungen zu Themen, wie Umweltbildung und allgemeinen Naturschutz besuchen, Projekte mitgestalten und umsetzen.
Besonderes sind mir die vielen Kochbus- bzw. Kochkurseinsätze in Erinnerung geblieben. Mein eigenes Projekt „Kochen mit Geflüchteten“ bedeutet zwar viel Arbeit, macht aber auch viel Spaß.
Die Veranstaltung „Ein Jahr Freiwilligendienste mit Flüchtlingsbezug“ in Berlin, an der ich teilnehmen durfte, hat mich begeistert. Dort konnte ich bei zahlreichen Diskussionen und Workshops mitmachen.