Ein Garten mit Wildkräuter wie etwa Löwenzahn, Brennnessel und Gänseblümchen lockt Schmetterlinge, Bienen und Vögel an, liefert Zutaten für Küche und Gesundheit und sieht bunt aus. Mit dem Weiterbildungsangebot wollen wir Wildkräuter wieder in unsere Gärten und Küchen holen und gleichzeitig erreichen, dass es auch im öffentlichen Raum wieder mehr Flächen gibt, wo sich Wildkräuter vermehren.

Warum ist das wichtig?
Wildkräuter bilden die Lebensgrundlage für Bienen und Insekten. Verschwinden sie, dann verschwindet auch die Grundlage unseres eigenen Lebens und Wirtschaftens. Rund 80 Prozent der blühenden Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Gleichzeitig verlieren wir mit den Wildkräutern auch Wissen über ihren Nutzen für unsere Ernährung und Gesundheit.

Kontakt

Stefanie Lotz
Stellv. Leiterin der LZU
Tel: +49 (0) 6131 16 5962
lotz(at)umdenken.de

Das Wildkräuterprojekt startete mit Unterstützung der Aktion Grün als Modellprojekt in der Pfalz. An 220 Kursabenden erfuhren Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Nutzen der Wildkräuter, probierten Rezepte aus und lernten Wildkräuter“ecken“ anzulegen. Und dieses Kursangebot traf auf großes Interesse. Während der Projektlaufzeit konnten weit über 4.000 Teilnehmende mit der Weiterbildung erreicht werden. Das Projekt wurde vom LandFrauenverband Rheinland-Nassau 2021 aufgegriffen. Trotz Pandemie konnten 2022 neben Online-Angeboten 136 Veranstaltungen vor Ort durchgeführt werden. Neben den bewährten Teilen Infos und Kochen mit den Kräuterpädagoginnen und -pädagogen, wurde zusätzlich ein praktischer Schulungsteil zum Bepflanzen von Wildkräuterecken im Garten oder Trögen für Balkon und Terrasse eingeführt.

Wildkräuter-Broschüre

Cover der Wildkräuter-Broschüre

Wildkräuter - Natur fördern - Vielfalt erhalten
In der Broschüre finden Sie Wissenswertes über den Nutzen von Wildkräutern, Rezepte und Hinweise zum Anlegen von Wildkräuter'ecken'.
zum Download

Wildkräuterkongress – Vielfalt erhalten auf öffentlichen Flächen und in privaten Gärten
Mit dem Kongress richtete sich die LZU gemeinsam mit dem LandFrauenverband Rheinland-Nassau an kommunale Entscheidungsträger und Führungskräfte mit Interesse für Nachhaltigkeit.

Ausführliche Informationen sowie Impressionen erhalten Sie hier, auf der Seite der LandFrauen.

Vielfalt erhalten auf öffentlichen Flächen

Wildkräuterkonkress für Kommunalvertreter/innen in der Pfalz

Ort: Aula DLR Rheinpfalz / Breitenweg 71 / 67435 Neustadt a. W.
Zeit: Montag, 17. September 2018 / 9.30 bis 16.00 Uhr 

Gemeinsam mit Ökonomierätin llse Wambsganß, Präsidentin des LandFrauenverbandes Pfalz, eröffnete Umweltministerin a.D. Ulrike Höfken den Wildkräuterkongress mit etwa 70 pfälzischen Gemeindevertreterinnen und -vertretern.

Mit dem Kongress richtete sich die LZU gemeinsam mit dem LandFrauenverband Pfalz an Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie und Ortsvorsteherinnen und -vorsteher in der Pfalz. Sie sollten motiviert werden, dem Erhalt von Wildkräutern in ihrem öffentlichen Umfeld Raum zu geben, z.B. durch Wildkräuterbepflanzungen in Grünanlagen.

Denn seit Jahren verschwinden immer mehr artenreiche, naturnahe Flächen mit Wildpflanzen. Doch mit den Wildkräutern verschwindet Lebensgrundlage für Insekten und Vögel. Z.B. ist die Brennnessel Wirtspflanze für 25 Schmetterlingsarten oder Löwenzahn wichtige Nahrungsquelle für Bienen. 

Die Folgen sind:

  • Auch in Rheinland-Pfalz ein drastischer Artenrückgang: Die Hälfte der Brutvogelarten sowie 65% der Schmetterlinge sind gefährdet.
  • Gleichzeitig verlieren wir das Wissen über Wildkräuter als Beitrag zur Ernährung und als Arzneipflanzen.

Z.B. hat die Brennnessel einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C und Mineralien wie Eisen. Sie stärkt das Immunsystem, wirkt entgiftend und verdauungsfördernd.

Unsere gemeinsame Botschaft hieß daher:

  • Wildkräuter machen Gärten und Grünanlagen artenreich, lecker und bunt
  • Flächen mit Wildkräutern bieten Lebensraum für Insekten und Vögel,
  • und liefern Zutaten für Küche und Wohlbefinden

Auf dem Kongress konnten sich die kommunalen Entscheidungsträger informieren, Erfahrungen austauschen und erhielten praktische Anleitung in Workshops. Kommunen, die bereits Biotopschutz im öffentlichen Raum umsetzen, stellten ihre Maßnahmen vor. Diskutiert wurden Kosten und Pflege von Wildkräuteranlagen sowie die Akzeptanz in der Bevölkerung.

Der Kongress bildete den Abschluss des Weiterbildungsprojektes Wildkräuter. Das Projekt ist als erfolgreiches Modell gestartet und soll nun im gesamten Land Schule machen. Weitere Regionen in Rheinland-Pfalz zeigten Interesse.