Leben unter der Erde
Wer sorgt eigentlich dafür, dass das Laub verschwindet und nicht jedes Jahr wieder aus dem Wald gekehrt werden muss? Dafür ist eine gut organisierte Gemeinschaft aus Bodenlebewesen zuständig.
In einer Handvoll Waldboden tummeln sich bis zu acht Milliarden davon. Das sind so viele, wie Menschen auf der Erde leben. Regenwurm, Asseln oder Tausendfüßer sind mit bloßem Auge zu sehen, Springschwänze oder Milben nur mit einer Lupe. Die größte Gruppe aber, die Mikroorganismen, dazu gehören Bakterien oder Pilze, ist nur unter dem Mikroskop zu erkennen.
Die Untersuchung beginnt am besten in einem hellen Waldstück und bei nicht allzu trockenem Wetter. Zunächst werden die Regeln für einen respektvollen Umgang mit den Lebewesen unter der Erde vereinbart:
- Da eventuell Fraßfeinde zusammentreffen können, kommt in jedes Sammelgefäß nur ein Tier.
- Die Tiere leben in einer dunklen und feuchten Umgebung. Deshalb die Becherlupe nicht in die Sonne stellen und immer mit etwas Boden oder Laubstreu füllen. Eventuell mit einer Spritzflasche für Feuchtigkeit sorgen.
- Nach der Beobachtung und eventuellen Bestimmung die Tiere wieder an den Fundort zurückbringen.
- Es wird nur so viel Bodenmaterial entnommen, wie zur Untersuchung notwendig ist, um den Kreislauf im Wald nicht unnötig zu stören.
Bevor die Ausrüstung zum Einsatz kommt, können eure Kinder ihre Suche starten, indem sie vorsichtig Totholz am Waldboden anheben und begutachten oder die Laubschicht mit den Händen zur Seite schieben.
Im nächsten Schritt werden Blätter, Laubstreu, Waldboden oder Totholz-Stücke in ein Küchen- oder Schüttelsieb gegeben. Das Sieb wird langsam über einer weißen Schale hin und her geschüttelt. Eure Kinder können sowohl den Rest im Sieb als auch das Material untersuchen, das durch das Sieb fällt.
Manchmal dauert es ein bisschen, bis die ersten Bewegungen deutlich erkennbar sind. Mit einem Pinsel werden die Tiere in die Becherlupe umgesetzt. Mit Hilfe von Bestimmungskarten und -büchern beginnt die Suche nach dem Namen der Tiere. Für große Erheiterung sorgen aber auch Fantasienamen, die das Aussehen oder eine Eigenschaft der Tiere aufgreifen.
Lassen sich gar keine sichtbaren Krabbler oder Kriecher finden, ist das auch ein Thema. Wo könnten sie stecken? Die Aufmerksamkeit kann auch auf Schimmelpilze, stark zersetzte Pflanzenreste oder kleine Bohrlöcher, zum Beispiel in Blättern, gelenkt werden.
Tipp: Größere Bodentiere lassen sich auch mit einem sogenannten Insektensauger einfangen, von dem aus sie in die Becherlupe befördert werden.
Was brauche ich?
Siebe weiße Sammelschalen Pinsel Becherlupen Esslöffel | Lupe Spritzflasche Küchensieb Bestimmungsbuch Bestimmungsschlüssel nach Anzahl der Beine |