"Die politische Pflanze im Westerwald"

Pflanzen sind schön und schmackhaft. Sie sind Schattenspender und Energiebündel. Manchmal sind sie erwünscht, manches Mal verflucht und immer häufiger bedroht. Pflanzen sind vielfältig. Ihre Bedeutung für das gesamte Ökosystem erfassen wir meist nicht. Der Weg vom Kraut zum Unkraut ist für uns kurz und das Urteil liegt oft im Auge des Betrachters. Neben botanischer Schönheit, Nahrungsvielfalt und Ökosystemdienstleistungen haben Pflanzen aber auch eine große politische und gesellschaftliche Bedeutung, die uns oft gar nicht bewusst ist.

Wild- und Kulturpflanzen, auch jene in der Landwirtschaft, sind Gegenstand politischen Überlegens, Gesetzgebens, von Eigentumsfragen oder auch des Gemeineigentums. Pflanzen werden als Wildpflanzen durch Gesetze und Verordnungen geschützt. Pflanzen sind auch politisch, wenn das Produzieren, Handeln oder der Nutzen von Nahrungsmitteln, Energie oder Fasern zu gesellschaftlichen Diskussionen führt. Auch als Thema in der politischen Bildung rücken Pflanzen daher stärker in den Fokus. Oder wenn wir wie in diesem Jahr durch Krieg von ihnen abgeschnitten werden.

Denken wir nur an Weizen, Sonnenblumen und Kaffee und an all die Diskussionen und Auswirkungen entlang der Lieferketten, die sich von der globalen bis zur lokalen Ebene erstrecken. Welchen Zucker verwenden Sie für Ihren Kaffee? Lässt sich Sonnenblumenöl durch Rapsöl aus der Region ersetzen? Und welche Überlebenskünstler passen sich in Ihrem Garten an den Klimawandel an? In unserem Alltag begegnen uns politische Pflanzen auf Schritt und Tritt. Wir selbst treffen täglich Entscheidungen zu politischen Pflanzen. Aber selten (er-)kennen wir sie oder nutzen bewusst unsere Chancen zur Mitgestaltung von Nachhaltigkeitsprozessen.

Am 18./19. November 2022 sind mehr als 50 Teilnehmende gemeinsam mit uns in die Welt der politischen Pflanzen eingetaucht. Diskutiert wurde die klima- und naturschutzpolitische Bedeutung von Moorpflanzen, wie Pflanzen Menschen verbinden, ob für Mode tatsächlich Bäume gefällt werden müssen und ob der Holzweg beim Bauen und in der Energieversorgung nicht vielleicht die klimafreundlichere Alternative ist.

Hier finden Sie das Programm.

Möchten Sie mehr zum Tagungsthema erfahren? Dann besuchen Sie unsere Projekthomepage „Pflanzen sind politisch“.

(Verwendung der Präsentationen und Videos nur für den privaten und eigenen Gebrauch)

Welche politische Pflanze kennen Sie? - eine Eingangsfrage zur Online-Tagung.

 

Pflanzen sind politisch:

Videogrußwort Klimaschutzministerin Katrin Eder Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz

Die politische Pflanze – Von Kaffee, Schokolade und Zucker, Prof. em. Dr. Bernd Overwien, Didaktik der politischen Bildung Universität Kassel

Pflanzen, Böden, Politik – Der Mainzer Vielfaltsgarten, Dr. Ute Becker, Grüne Schule im Botanischen Garten der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
Videobeitrag Dr. Ute Becker Nachhaltig Gärtnern 2022
 

Vielfalt, Farben und Kräuter:

Refashion & Upcycling: Aus Alt mach Schick, Sinah Schlemmer, Amaran Creative, Welschneudorf. 

Pflanzenfarben ganz natürlich, Jaqueline Monjeamb-Schulte, Netzwerkinitiative sevengardens, Windeck

Mehr Raum für Wildkräuter und ergänzender Text zur Präsentation, Iris Franzen, Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin (ZNL), Wildkräuter Westerwald, Bad Marienberg

(Verwendung der Präsentationen nur für den privaten und eigenen Gebrauch)

Pflanzen verbinden:

Gemeinsam gärtnern - Der Feldgarten Ingelbach, Olaf Riesner-Seifert, Feldgarten Ingelbach

Naturschutz ohne Grenzen – Das Buchholzer Moor, Robert Klein, Arbeitskreis für Natur- und Umweltschutz Asbacher Land e.V. (ANUAL), Asbach Oberplag

Artenkennerinnen und -kenner – Eine bedrohte Spezies, Dr. Patrick Kuss, Feldbotanik Patrick Kuss, Freiburg i. Brsg.

 

Mit Holz und Verstand:

Gelungene Holzwege – Nahwärme im Landkreis Altenkirchen, Stefan Glässner, Klimaschutzmanager Kreisverwaltung Altenkirchen

Wie politisch ist Holz? – Bericht aus dem Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Hannsjörg Pohlmeyer, Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz, Koblenz

 

 Beschreiben Sie mit einem Wort, was Sie aus der Tagung mitgenommen haben - eine Abschlussfrage zur Online-Tagung.