Der Faire Handel - Was steckt dahinter?
Die Geschichte und die Grafiken zeigen eine Auswahl der Grundsätze des Fairen Handels. Anhand der Geschichte können die Kinder selbst herausfinden, welches Bild wofür steht.
„Viele Menschen auf der Welt werden an ihrem Arbeitsplatz nicht gut behandelt, ausgenutzt und bekommen nur sehr wenig Geld für ihre Arbeit. Wenn die Eltern so wenig verdienen, können ihre Kinder häufig nicht zur Schule gehen, sondern müssen auch arbeiten. Manchmal müssen sie sogar richtig gefährliche Arbeit machen, z.B. die schweren Bananenbüschel tragen und mit gefährlichem Werkzeug arbeiten. Das ist nicht fair! Im Fairen Handel ist das aber anders.
Ausbeuterische Kinderarbeit ist hier verboten. Kinder dürfen mithelfen, aber es darf keine gefährliche Arbeit sein und die Kinder müssen trotzdem noch in die Schule gehen können. Und die Erwachsenen müssen so viel Geld für ihre Arbeit erhalten, dass sie Unterkunft, Essen und die Schule der Kinder bezahlen können.“
Die 10 Grundsätze des Fairen Handels
Fünf davon, die Kinder gut verstehen können, werden hier in Grafiken gezeigt.
1. Chancen für benachteiligte Produzentinnen und Produzenten
2. Transparenz und Rechenschaftspflicht
3. Faire Handelspraktiken
4. Faire Bezahlung
5. Keine ausbeuterische Kinderarbeit/Zwangsarbeit
6. Versammlungsfreiheit, keine Diskriminierung, Geschlechtergleichheit
7. Gute Arbeitsbedingungen
8. Aus- und Weiterbildung
9. Förderung des Fairen Handels
10. Schutz der Umwelt
Mehr Details zu den Grundsätzen des Fairen Handels
Wenn man sich mit den Wertschöpfungsketten unserer alltäglichen Lebensmittel und Konsumprodukte und den Arbeitsbedingungen entlang dieser Kette beschäftigt, wird sehr schnell deutlich: Der Welthandel ist ungerecht. Manche Menschen und Länder profitieren von Wirtschaftswachstum und globalem Reichtum, während viele andere kaum Chancen haben, ihre Lebensumstände zu verbessern. Dazu zählen unter anderem diejenigen, die in der Landwirtschaft und in der Produktion unserer Lebensmittel und Konsumgüter beschäftigt sind. Sie leiden unter niedrigen Weltmarktpreisen, prekären Arbeitsbedingungen und Ausbeutung. Der Faire Handel möchte dazu beitragen, die Arbeits-, Lebens- und Handelsbedingungen zu verbessern. Der Faire Handel ist eine Alternative zum konventionellen Handel und den damit verbundenen Risiken. Gerade in der Kita geht es häufig um den fairen Umgang der Kinder miteinander. Doch der faire Umgang miteinander betrifft auch den Umgang mit anderen Menschen im globalen Sinn; mit den Menschen, die Produkte anbauen und herstellen, die wir konsumieren.
Der Faire Handel
- schafft Marktzugang für benachteiligte Produzentinnen und Produzenten.
- unterhält langfristige, transparente und partnerschaftliche Handelsbeziehungen und schließt unfairen Zwischenhandel aus.
- zahlt den Produzentinnen und Produzenten faire Preise, die ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten decken, und leistet auf Wunsch Vorfinanzierung.
- stärkt die Position und sichert die Rechte von Arbeiterinnen und Arbeiter und Kleinbäuerinnen und Kleinbäuern sowie ihrer Organisationen im Süden.
- trägt zur Qualifizierung von Produzentinnen und Produzenten und Handelspartnern im Süden bei. gewährleistet bei der Produktion die Einhaltung der acht ILO-Kernarbeitsnormen.
- sichert die Rechte von Kindern und fördert die Gleichberechtigung von Frauen.
- fördert den Umweltschutz, zum Beispiel in Form der Umstellung auf biologische Landwirtschaft.
- leistet Bildungs- und politische Kampagnenarbeit, um die Regeln des Welthandels gerechter zu gestalten.
- stellt durch Überprüfungsmechanismen sicher, dass diese Kriterien eingehalten werden. (Quelle: Forum Fairer Handel)
Unternehmen und Produkte, die eines der Fairer-Handel-Siegel tragen, müssen die Kriterien einhalten. Dies wird streng kontrolliert. Es gibt eine Vielzahl an Unternehmen und Siegeln.
Das Forum Fairer Handel bietet zahlreiche Erklärvideos und Hinweise zum Thema.
Grafiken der Grundsätze (hier ausdrucken)